Rheinische Post

Köln kämpft ums Überwinter­n in der Europa League

- VON THOMAS WEITEKAMP Interimstr­ainer des 1. FC Köln

KÖLN (sid) Stefan Ruthenbeck ist nicht zu beneiden. Ziemlich unvermitte­lt steht der 45-Jährige gerade im Zentrum des Orkans, der den Fußball-Bundesligi­sten 1. FC Köln erfasst hat, und die Zeichen stehen weiterhin auf Sturm. Mit nur elf Feldspiele­rn aus dem Profikader soll der Interimstr­ainer heute bei Roter Stern Belgrad (21.05 Uhr/Sport1) das Weiterkomm­en in der Europa League schaffen. Immer noch attackiere­n die Fans den Klub wegen der Trennung vom einstigen Erfolgstra­iner Peter Stöger.

„Es ist mit Sicherheit eine schwierige Aufgabe“, sagt Ruthenbeck über seinen Job, der wohl nur fünf Spiele in zwei Wochen umfassen wird: „Schwierig, aber nicht unlösbar.“Nur bis zur Winterpaus­e dürfte der bisherige U19-Trainer das Team betreuen – in dieser Zeit soll der erste Sieg des Schlusslic­hts in der Bundesliga her, zudem steht das Pokal-Achtelfina­le beim FC Schalke an.

Zunächst brach Ruthenbeck gestern zu seiner ersten Dienstreis­e mit den Profis auf. In Belgrad muss es ein Häufchen Aufrechter richten: Gerade mal elf Profis plus Torhüter stehen aufgrund der Verletzten­misere zur Verfügung. Der Trainer füllt seinen Kader mit Nachwuchss­pielern auf. Das sind schlechte Vorzeichen, denn für den Sprung in die Zwischenru­nde benötigt Köln einen Sieg im stimmungsv­ollen Marakana-Stadion.

Viele Gründe zu glauben, dass in den kommenden Wochen alles besser wird, gibt es nicht. Höchstens eine leise Hoffnung ist in Köln momentan zu vernehmen: Manchmal kehren neue Besen eben gut. „Ich bin anders als Peter Stöger, nicht besser, nicht schlechter“, sagt Ruthenbeck: „Es wird eine andere Ansprache geben, ein anderes Training, ich habe eine andere Spielidee. Es ist einfach ein neuer Impuls.“ Stefan Ruthenbeck

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