Köln kämpft ums Überwintern in der Europa League
KÖLN (sid) Stefan Ruthenbeck ist nicht zu beneiden. Ziemlich unvermittelt steht der 45-Jährige gerade im Zentrum des Orkans, der den Fußball-Bundesligisten 1. FC Köln erfasst hat, und die Zeichen stehen weiterhin auf Sturm. Mit nur elf Feldspielern aus dem Profikader soll der Interimstrainer heute bei Roter Stern Belgrad (21.05 Uhr/Sport1) das Weiterkommen in der Europa League schaffen. Immer noch attackieren die Fans den Klub wegen der Trennung vom einstigen Erfolgstrainer Peter Stöger.
„Es ist mit Sicherheit eine schwierige Aufgabe“, sagt Ruthenbeck über seinen Job, der wohl nur fünf Spiele in zwei Wochen umfassen wird: „Schwierig, aber nicht unlösbar.“Nur bis zur Winterpause dürfte der bisherige U19-Trainer das Team betreuen – in dieser Zeit soll der erste Sieg des Schlusslichts in der Bundesliga her, zudem steht das Pokal-Achtelfinale beim FC Schalke an.
Zunächst brach Ruthenbeck gestern zu seiner ersten Dienstreise mit den Profis auf. In Belgrad muss es ein Häufchen Aufrechter richten: Gerade mal elf Profis plus Torhüter stehen aufgrund der Verletztenmisere zur Verfügung. Der Trainer füllt seinen Kader mit Nachwuchsspielern auf. Das sind schlechte Vorzeichen, denn für den Sprung in die Zwischenrunde benötigt Köln einen Sieg im stimmungsvollen Marakana-Stadion.
Viele Gründe zu glauben, dass in den kommenden Wochen alles besser wird, gibt es nicht. Höchstens eine leise Hoffnung ist in Köln momentan zu vernehmen: Manchmal kehren neue Besen eben gut. „Ich bin anders als Peter Stöger, nicht besser, nicht schlechter“, sagt Ruthenbeck: „Es wird eine andere Ansprache geben, ein anderes Training, ich habe eine andere Spielidee. Es ist einfach ein neuer Impuls.“ Stefan Ruthenbeck