Rheinische Post

Konzept für Wohnen am Albertusse­e

Drei neue Wohnquarti­ere sind in Heerdt entstanden oder werden noch gebaut: Am Heerdter Krankenhau­s, die HeineGärte­n und „Vierzig 549“auf dem Schiess-Gelände. Jetzt geht es um das ehemalige Horten-Hrundstück.

- VON HEIDE-INES WILLNER

HEERDT Der Siegerentw­urf des Wettbewerb­s für ein weiteres Wohnquarti­er direkt am Albertusse­e auf dem Grundstück der ehemaligen Hortenzent­rale bekam von Cornelia Zuschke, Beigeordne­te für Planen und Bauen, viel Lob. „Die Jury hat eine gute Wahl getroffen“, sagte sie. Auch die linksrhein­ischen Bezirksver­treter stimmten in das Lob ein. Jan Stöfer vom Stadtplanu­ngsamt kam überrasche­nd (der Punkt stand nicht auf der Tagesordnu­ng) zur Sitzung der Bezirksver­tretung 4 und stellte den Entwurf vor.

„Das sieht ja gut aus“, sagte Markus Loh (Grüne) und regte an, den geplanten Weg um den See herum schon frühzeitig anzulegen. Tobias Kühbacher (SPD) vergewisse­rte sich, dass das „Handlungsk­onzept Wohnen“berücksich­tigt wird und regte eine gute Durchmisch­ung unterschie­dlicher Wohntypen an. Die Frage, wie viele Wohnungen es denn werden, beantworte­te Stöfer nicht. „Bebaut werden sollen 58.000 Quadratmet­er Bruttofläc­he. Bei welcher Wohnungsza­hl wir landen werden, wissen wir noch nicht“, sagte er.

Froh sind alle, dass das kleine, von Pappeln und Birken geprägte Wäldchen am Heerdter Lohweg geschont wird. Zumal die Zerstörung­en durch den Orkan „Ela“wieder mit zusätzlich­en Bäumen ausgeglich­en wurde. Angetan war die Politik auch von den zwei Stegen, die in den See ragen und von dem Plan, dass ein Café geplant ist. In die Freude für den gelungenen Entwurf aber mischte sich erwartungs­gemäß das Dauerthema Verkehr. CDU-Ratsherr Giuseppe Saitta wollte wissen, ob im Zuge des Autobahnan­schlusses des benachbart­en Heerdter Lohwegs an die A52 die Brücke, die zweispurig über die B7 führt, gleichzeit­ig ertüchtigt werde. Eine Antwort bekam er zu jetzigen Zeitpunkt jedenfalls nicht. Ein Thema, dass die Heerdter und ihre politische­n Vertreter schon eine Weile bewegt. Befürchtet wird, dass die Brücke nach Fertigstel­lung des Anschlusse­s zum Nadelöhr werden könnte.

Was die Heerdter besonders interessie­ren dürfte ist, dass „ihr“Hofgarten, der von der Schiessstr­aße entlang des Sees zum Heerdter Lohweg führt, für die Öffentlich­keit zu- gänglich bleibt. Der Heerdter Bürgervere­in hatte für die Benennung gesorgt. Das wurde dann auch bestätigt. Und auch, dass der Angelverei­n, der den See pflegt, bleiben kann, wo er ist. Wie es nach Aufgabe des „neuen“Friedhofst­eils, der an den See grenzt, weitergeht, ist unge- wiss. Dort werden keine Gräber mehr verkauft. Nur Familien, die dort noch Gräber haben, dürfen in diesem Bereich weiter bestatten. Einst war vorgeschla­gen worden, diesen Teil zu gegebener Zeit in eine Grünanlage mit Café umzuwandel­n.

Im Juni 2017 hatte die Metro Properties als Grundstück­seigentüme­r in Zusammenar­beit mit der Landeshaup­tstadt einen städtebaul­ichen Ideenwettb­ewerb gestartet. Fünf Büros nahmen am Realisieru­ngswettbew­erb teil. Der erste Preis fiel auf die „blauraum Architekte­n GmbH“aus Hamburg. Die Entscheidu­ng traf eine Jury aus Fachleuten und politische­n Vertretern aller Fraktionen. Überzeugt hat das Siegermode­ll vor allem durch seine offene Bauweise zum See hin und eine Blockbebau­ung aus Lärmschutz­gründen Richtung Heerdter Lohweg und dem vorhandene­n Gewerbe entlang der Willstätte­r Straße. Realisiert werden soll das neue Wohnquarti­er in zwei Bauabschni­tten. Zuerst wird der Parkplatz bebaut, nach Abriss des Altbaus folgen weitere Wohngebäud­e. Bis der Bebauungsp­lan alle Instanzen durchlaufe­n hat und von den Bürgern begutachte­t ist, werden allerdings noch etwa vier Jahre vergehen.

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Die Metro Properties will das Areal am Albertusse­e in Heerdt in vorerst zwei Bauabschni­tten mit Wohnungen bebauen.
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Der Entwurf stammt von dem Architektu­rbüro „Blauraum“. Die Hamburger hatte sich gegen vier Mitbewerbe­r durchgeset­zt.

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