Kalenderblatt 6. Januar 1389 Eröffnung der Alten Universität in Köln
Die meisten Universitäten des Spätmittelalters verdankten ihre Existenz weltlichen oder geistlichen Fürsten. Karl IV. gründete 1348 mit der Universität von Prag die erste Hochschule des damaligen Reiches. 1365 und 1386 folgten die Gründungen von Wien und Heidelberg durch Herzog Rudolf IV. von Österreich beziehungsweise den pfälzischen Kurfürsten Ruprecht I. Die Universität von Köln war jedoch die erste, die durch eine Bürgerschaft ins Leben gerufen worden. Schon im Frühling 1388 hatte Papst Urban VI. das Ersuchen der Stadt Köln gebilligt, ein Generalstudium einrichten zu dürfen. Der Vorlesebetrieb wurde an einem für Köln wichtigen Datum aufgenommen: am 6. Januar 1389, dem Tag der Stadtpatrone, der Heiligen Drei Könige. Schon im ersten Jahr waren rund 700 Studenten immatrikuliert, in den folgenden Jahren waren meist etwa 1000 Studierende an der Universität eingeschrieben. Damit war die Universität zu Köln (das Foto zeigt das alte Siegel der Institution) eine der wichtigsten und größten Hochschulen des Reichs. 1798 wurde sie durch die Franzosen geschlossen. Erst 1919 wurde der Lehrbetrieb wieder aufgenommen. Der damalige Oberbürgermeister Konrad Adenauer setzte seine Unterschrift unter den Staatsvertrag mit der preußischen Staatsregierung. Damit begann die Geschichte der Neuen Universität von Köln – die Hochschule hat also guten Grund, zwei verschiedene Geburtstage zu feiern.