Nicht nur für Ökos
Beim ersten „grünen Markt“gestern im Kulturzentrum Zakk wurde deutlich: Fair und biologisch hergestellte Produkte stehen bei den Düsseldorfern hoch im Kurs. Ausgerechnet ein nicht-veganes Angebot ging besonders gut weg.
Die geballte Vielfalt ökologischer Erzeugnisse an einem Ort bot gestern der erste „grüne Markt“Düsseldorfs im Kulturzentrum Zakk in Flingern. An 39 Ständen konnten die Düsseldorfer Sushi-ähnliche Kimbap-Donuts, jede Menge FairFashion und ökologisch hergestellte Kosmetikprodukte erwerben. In einem Raum gab es sogar eine Jobbörse für Umweltfachkräfte. Doch den grünen Markt besuchten längst nicht nur begeisterte Öko-Fans, sondern auch viele junge Erwachsene und Familien mit kleinen Kinder. „Insgesamt war es ein super Erfolg. Viel voller hätte es nicht werden dürfen “, sagt Organisator Mathes Robel über die positive Resonanz der Düsseldorfer und das zeitweise unvermeidbare Gedrängel an den Ständen.
Eines der beliebtesten Produkte war übrigens ausgerechnet die Rinder-Salami des Biobauernhofs Tiggeshof aus dem Sauerland. „Nach zwei Stunden war die Salami von unseren Angus-Rindern ausverkauft“, berichtet Hofbesitzer Rudolf Tigges. Man habe zwar nur kleinere Mengen von der Wurst mitgebracht, um zu gucken, wie die Düsseldorfer das einzige nicht-vegane Lebensmittel-Angebot annehmen. Trotzdem ist Tigges von der positiven Resonanz überrascht. Für Robel ist der Verkauf von Fleisch auf einem grünen Markt kein Widerspruch. „Wir sind da total offen, schauen aber gerade bei Fleisch besonders genau auf die Herstellungsbedingungen“, erklärt er.
Ebenfalls hoch im Kurs standen aber auch die veganen Waffeln mit Eis, so dass sich zeitweise lange Schlangen am Stand bildeten. „Uns haben die Waffeln sehr gut ge- schmeckt“, sagt Jana Kittel, die mit ihrem Mann Sebastian Thiel und Tochter Enie das erste Mal auf einem grünen Markt ist. „Besonders interessant finde ich die Naturkosmetikprodukte, aber auch Fair-Fashion ist eine sinnvolle Sache“, sagt Kittel mit Blick auf einige bunte Kinder-Oberteile für Tochter Enie.
Einen der Stände mit ökologisch hergestellter Kleidung betreibt Daniela Perak. „Ich verkaufe neben der Kleidung auch fair hergestellte Produkte wie Seife“, so Perak, die an der Nordstraße einen Konzeptstore für ökologische Produkte hat. Für sie ist es der erste Stand auf einem grünen Markt: „Der Markt ist für alle Betei- ligten ein tolles Konzept.“Ein Erfolg war der Besuch des grünen Marktes auch für Petra und Andreas Hermes. „Wir sind aus Neugier hergekommen und finden die Geschichten hinter den Produkten sehr interessant“, sagt Petra Hermes. An einem Stand werden beispielsweise Datteln verkauft, mit deren Erlösen Spendenprojekte in palästinensischen Regionen gefördert werden, während bei anderen Ständen der Kohlenstoffausstoß in der Textilproduktion im Vordergrund steht. „Ich könnte hier eigentlich alles kaufen“, ergänzt Andreas Hermes. Fürs erste fanden eine Bio-Brotbackmischung, vegane Power-Riegel und griechische Oliven den Weg in die Einkaufstüte des Ehepaars.
Am Ende des Tages hat Robel viel positives Feedback von den Besuchern bekommen. „Mit dem Wetter und dem Termin kurz vor Karneval hatte ich vorher schon etwas Bedenken.“Diese seien jedoch sehr schnell zerstreut gewesen. Zu groß ist das Interesse bei den Düsseldorfern, die Rohstoffe von Produkten besser kennenzulernen und mehr selbst zu machen.
Für eine Neuauflage hat Robel bereits viele weitere Ideen im Kopf: „Im Sommer könnte man mehr saisonales Gemüse anbieten und auch den schönen Biergarten nutzen.“Deshalb steht für ihn fest: „Der grüne Markt wird sicher in eine zweite Runde gehen.“