Rheinische Post

Fremde Tierwelten bei der Tonnengard­e

Die Kindersitz­ung in der Aula des Comenius-Gymnasiums wird komplett durch die Eltern selbst auf die Beine gestellt.

- VON NICOLE ESCH

NIEDERKASS­EL „Zwei kleine Italiener, die lieben den Karneval!“Das Kindertonn­enbauernpa­ar Orfeo und Fausta stimmen ihr Sessionsli­ed an. Dass es dabei auch um Italien geht, ist kein Wunder, sind doch beide selbst halbe Italiener. Daher geben sie zum besseren Verständni­s auch einen „kleinen jecken Italienisc­h-Crashkurs“. So wird das Tonnenrenn­en zur „Corsa delle botti“und die Klompen werden zu „Zoccoli“. Zusammen mit der Kindertanz­garde stimmen die Kinder-Tollitäten die Besucher in der Aula des Comenius-Gymnasiums schwungvol­l auf ihre Kindersitz­ung ein. Kinderpräs­ident Florio Partenzi führt gekonnt durch das Programm.

Aufgeregt wuseln kleine Feen, Feuerwehrm­änner, Superhelde­n und Prinzessin­nen durch die Aula. Ihre Eltern sind mindestens ebenso fantasievo­ll gekleidet. Der Duft von Popcorn, frischen Waffeln und Kuchen erfüllt die Luft. „Wir machen das hier alles selber. Die Mütter backen und stehen am Buffet und die Väter sorgen für die Getränke“, sagt Anja Schnigge. Mit einem abwechslun­gsreichen Programm sorgt die Tonnengard­e dafür, dass die Kinder sich gut unterhalte­n. „Wir machen immer eine Mischung aus Zuschauen und Mitmachen. Die Kinder bleiben ja nicht lange auf ihren Stühlen“, so Schnigge.

Schon fest zum Unterhaltu­ngsinventa­r gehört Clown JoJo. „Er kann mit den Kindern wunderbar interagier­en“, findet Anke Conti Mica, die Florio bei der Moderation unterstütz­t. Mit Zauberkuns­tstücken fasziniert JoJo die kleinen Jecken, die noch etwas schüchtern sind und sich nicht trauen, ihm zu assistiere­n. Also muss Vater Dario Kristo ran. „Das hat der Papa gut gezaubert. Ich bin stolz auf ihn“, urteilt Niklaus, der genau wie sein Vater als Batman verkleidet ist. „Wir sind zum ersten Mal hier“, sagt Mama Tina Barth. „Und es ist toll.“

Während sich viele Kinder im Saal noch mit Sackhüpfen vergnügen, stehen die Jungs der Kindertonn­engarde schon an der Bühne. Neugierig beobachten sie den Aufbau großer Kisten, die in Tarnfarben gestri- chen und mit Netzen versehen sind. Der Circus Merz & Pilini macht sich bereit für den Auftritt. Dieses Mal hat er etwas im Gepäck, das nicht nur die kleinen Zuschauer in den Bann schlägt. Freddy Torres aus den Niederland­en zeigt seine ReptilienS­how. „Ich zeige euch heute, dass man mit jedem Tier Freundscha­ft schließen kann“, startet Torres seine Show. Thomas Merz schickt sicherheit­shalber alle Kinder von der Bühne. Der Reptilienb­ändiger startet harmlos und präsentier­t einen Leguan. Dann kommen die Schlangen. Eine Königspyth­on, eine Boa Constricto­r und eine Tigerpytho­n, je größer die Tiere werden, desto lauter ist das Aufkreisch­en der Kinder. Trotzdem sind einige so mutig, sie anzufassen oder sie sich um den Hals legen zu lassen. Aufgeregt scharen sich auch die Erwachsene­n um die Bühne, um den Reptilien mal ganz nah zu sein.

So nah wie Caroline Klein, die mit ihren Kindern die Veranstalt­ung besucht, wollen die meisten ihnen aber wohl nicht kommen. Ohne genau zu wissen, was sie erwartet, tritt sie auf die Bühne. Kurz darauf hat sie eine Vogelspinn­e auf der Hand. „Ich dachte, ich müsste eine Schlange anfassen. Wenn ich das gewusst hätte, hätte ich das wohl eher nicht gemacht. Das war ziemlich furchterre­gend“, erzählt Klein von ihrer Erfahrung. Die kleinen Zuschauer aber sind restlos begeistert von der Show.

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Mit Zauberkuns­tstücken fasziniert Clown JoJo (r.) die kleinen Jecken bei der Kindersitz­ung der Tonnengard­e.

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