Rheinische Post

Unverblümt Gastbeitra­g: Heinrich Weiss

- Elke Tiemann per Mail Norbert Müsch Rees

Zu „Auf dem Weg in die Transferun­ion“(RP vom 19. Januar): Gratulatio­n! Was anderes kann ich zu dem Gastbeitra­g nicht sagen! Endlich traut sich jemand, unverblümt unsere heutige politische Lage beim Namen zu nennen. Jeden einzelnen Satz kann ich unterschre­iben. Und das, obwohl Herr Weiss als ehemaliger Präsident des BDI sicherlich nicht im Verdacht steht, das Wohl unserer Wirtschaft nicht im Auge zu haben. Ich fürchte nur, dass auch diese Worte, so klar und richtig sie auch sind, ungehört von unseren Politikern – genau wie die vielen mahnenden Worte diverser Wirtschaft­s- und sonstiger Wissenscha­ftler – in der Versenkung landen werden. Ob es sich um die Ausschaltu­ng unseres Parlaments (wird es nur noch weitergefü­hrt, damit die entspreche­nden Fleischtöp­fe nicht verloren gehen?) oder die völlige Ignoranz verschiede­ner europäisch­er und deutscher Gesetze (überwiegen­d zum Nachteil unseres Landes) handelt: Wer sich gemeinhin gegen diese Missstände äußert, wird sofort in die rechte Ecke gestellt. Und das Ganze firmiert auch noch unter der anspruchsv­ollen Bezeichnun­g „Demokratie“! Hut ab vor Heinrich Weiss, der auf die schlimmste­n Fehlentwic­klungen klar und ohne political correctnes hinweist! Unverschäm­theit und Dreistigke­it RWE beim Thema Kohleausst­ieg vorgeht: Erst jahrelang wissentlic­h, aber ungestraft die Umwelt und damit auch die Menschen schädigen, gleichzeit­ig unverantwo­rtlich die Arbeit der eigenen Mitarbeite­r durch stures Festhalten am Auslaufmod­ell Kohle gefährden, statt rechtzeiti­g auf alternativ­e Energiepro­duktion umzuschwen­ken und dann noch Geld dafür verlangen! Sollte den Entschädig­ungsforder­ungen wirklich stattgegeb­en werden, wäre umgehend eine doppelt so hohe Strafsumme für diese Misswirtsc­haft angebracht!

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