Kalenderblatt 6. Februar 1968 Zwei deutsche Teams: Olympia 1968
37 Länder entsandten Sportler zu den X. Olympischen Winterspielen in Grenoble. Deutschland war zum ersten Mal in der olympischen Geschichte gleich zweimal vertreten: 1968 nahmen Athleten aus der Bundesrepublik und der DDR teil – erstmals in getrennten Teams. Erst 1965 hatte das Internationale Olympische Komitee die DDR als vollwertiges Mitglied anerkannt. Beide Mannschaften nutzten dieselbe Flagge und dieselbe Hymne: eine schwarz-rot-goldene Fahne mit den Olympischen Ringen und die „Ode an die Freude“aus Beethovens 9. Sinfonie. Frankreichs Staatspräsident Charles des Gaulle eröffnete die X. Olympischen Winterspiele in Grenoble am 6. Februar 1968. In den folgenden zwölf Tagen wurden in 35 Disziplinen Wettkämpfe ausgetragen, darunter Ski-Alpin, Rennrodeln, Eiskunst- und Eisschnellauf, Eishockey und Bobfahren. Einer der Stars der Spiele war der französische Skirennfahrer Jean-Claude Killy, der alle drei Abfahrtsrennen für sich entscheiden konnte. Für die westdeutsche Mannschaft holten Eisschnellläufer Erhard Keller und der Nordische Kombinierer Franz Keller jeweils eine Goldmedaille, die DDR gewann im Rennrodeln mit Klaus-Michael Bonsack und Thomas Köhler Gold. Den Medaillenspiegel aller Nationen führte am Ende Norwegen an: Die Skandinavier hatten insgesamt sechs Gold-, sechs Silber- und zwei Bronzemedaillen gewonnen.