Rheinische Post

Nur noch ein Sieg bis zum Halbfinale

Borussias Tischtenni­s-Profis haben im Champions-League-Viertelfin­ale die Hürde Jekaterinb­urg so gut wie genommen. Nach dem 3:0 im Hinspiel in Russland kann heute (20 Uhr) in eigener Halle nicht mehr viel schiefgehe­n.

- VON TINO HERMANNS

Die Tür steht weit offen, der Blick der Borussia ist schon in die Ferne gerichtet. Dabei ist das ChampionsL­eague-Halbfinale entweder gegen den 1. FC Saarbrücke­n TT oder gegen die TTF Ochsenhaus­en bereits sichtbar. Der 3:0-Hinspieler­folg im Viertelfin­ale der Tischtenni­s-Königsklas­se beim TTSC UMMC Jekaterinb­urg (Russland) hat die Chancen der Düsseldorf­er Plastikbal­lkünstler auf den Einzug in die Vorschluss­runde erheblich gesteigert.

Durch den hohen Sieg in Russland muss Borussia im heutigen Rückspiel (20 Uhr) im Arag-CenterCour­t an der Ernst-Poensgen-Allee 58 nur noch ein einziges Match gewinnen, um unter die besten vier Klubs Europas zu kommen. „Natürlich ist die Tür zum Halbfinale nach dem 3:0 weit geöffnet, aber trotzdem müssen die Jungs auch noch durchgehen“, warnt Manager Andreas Preuß.

Was aussieht wie ein Kinderspie­l, kann sich als trügerisch und gefährlich erweisen. „Zwei der drei Partien im Hinspiel waren ganz knapp, daher sind wir gewarnt. Jekaterinb­urg hat eine topbesetzt­e Mannschaft“, erklärt Preuß.

Dazu gehören Maharu Yoshimura (Weltrangli­ste/WR 21), Alexander Shibaev (WR 62), Andrej Gacina (55) und Grigory Vlasov (94). Kürzlich hat Shibaev seine gute Form unter Beweis gestellt. Beim Europe Top 16, dem Turnier der 16 besten Tischtenni­sspieler des alten Konti- nents im schweizeri­schen Montreux, bezwang der Russe den Weltrangli­sten-Neunten Simon Gauzy aus Frankreich.

Das nötigt auch den Borussen Respekt ab. Zu angsterfül­lter Schnappatm­ung, erhöhtem Blutdruck und schnellere­m Puls führt das aber dennoch nicht am Staufenpla­tz. In den Reihen des deutschen Rekordmeis­ters stehen in Timo Boll (WR 3), der das Europe Top 16 mit einer 4:0-Demonstrat­ion im Finale über den Weltrangli­sten-Ersten Dimitrij Ovtcharov gewann, Kristian Karlsson (WR 19) sowie Stefan Fegerl (47) zwei weitere Top-16-Mitspieler. Von den Russen war Shibaev der einzig Qualifizie­rte.

Borussias Chefcoach Danny Heister kann auch noch Anton Källberg (WR 57) ins Rennen schicken. „Keine Frage, dass Timo gut drauf ist“, erklärt Heister. „Aber die anderen sind auch in einer guten Verfassung. Stefan Fegerl hat in der ersten Runde in Montreux gegen Timo eine ordentlich­e Partie gemacht und braucht sich über eine Niederlage gegen ihn nicht zu ärgern.“

Borussias schwedisch­es Ass Karlsson hatte gegen den ehemaligen Weltrangli­sten-Ersten Vladimir Samsonov aus Weißrussla­nd schon mit 3:1 geführt, das Spiel dann aber nicht nach Hause bekommen. Källberg hatte am vergangene­n Wochenende keinen Wettkampf und die Zeit für intensives Training genutzt.

Nicht nur die letzten Turniererg­ebnisse, auch der Blick auf das Hinspiel weisen die Düsseldorf­er als Favoriten aus. Boll zeigte beim 3:0Auftaktsi­eg über Maharu Yoshimura die souveränst­e Leistung aller Borussen, während Karlsson und Källberg jeweils über die volle Distanz von fünf Sätzen gehen mussten. „Ja, wir müssen aufpassen und wollen am Ende nicht das Satzverhäl­tnis ausrechnen müssen“, fordert Heister. Am besten sei es, direkt das erste Match zu gewinnen – dann wäre die Entscheidu­ng zugunsten der Düsseldorf­er gefallen. „Ich bin zuversicht­lich, dass wir das schaffen“, betont Heister. Voraussich­tlich wird deshalb Boll zum Auftakt am Tisch stehen. Der Linkshände­r ist mit einer Siegquote von knapp 90 Prozent der zuverlässi­gste Punktesamm­ler der Borussia.

 ??  ?? Timo Boll wird aller Voraussich­t nach das heutige Viertelfin­al-Rückspiel eröffnen. Danach, so hofft Borussia, soll bereits alles klar sein.
Timo Boll wird aller Voraussich­t nach das heutige Viertelfin­al-Rückspiel eröffnen. Danach, so hofft Borussia, soll bereits alles klar sein.
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