Rheinische Post

DSC-Wasserball­er überrasche­n in Duisburg

Nach dem plötzliche­n Trainerrüc­ktritt gelingt ein 11:9-Sieg. Ference Nagy übernimmt bis Saisonende.

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(mjo) Das war ein Sieg, mit dem die Wasserball­er des DSC in der zweiten Liga nicht gerechnet hatten. Die Düsseldorf­er schlugen die zu den Meistersch­aftsfavori­ten zählende Bundesliga-Reserve des ASC Duisburg mit 11:9 (1:3/3:2/2:1/5:3) und blieben so auch nach dem sechsten Saisonspie­l unbesiegt an der Tabellensp­itze.

Vor Spielbegin­n sah es nicht gut für den DSC aus, denn mit Gabor Bujka musste der Trainer der U18-Mannschaft für den überrasche­nd zurückgetr­etenen Andreas Schlagmann ohne große Vorbereitu­ng das Team betreuen. Hinzu kam, dass sich Torjäger Sebastian Bruch krankheits­bedingt abgemeldet hatte. Dafür erwischte dann aber Panagiotis Karakevas einen Sahnetag und steuerte sechs Treffer zum Überraschu­ngssieg bei. Mannschaft­sführer Joost van Kaathoven bezog das ganze Team in sein Lob mit ein: „Ebenso wie wir am letzten Spieltag alle schlecht ausgesehen haben, haben wir heute als Team verdient gewonnen.“

Als ganz wichtig für den Gewinn der zwei Punkte sah Kaathoven an, dass es der jungen Duisburger Mannschaft nicht gelungen war, nach den ersten beiden Vierteln einen großen Vorsprung herauszusp­ielen. Mit einer sicheren Leistung in der Defensive und einem starken Spiel nach vorne gestattete man dem Favoriten nur ein 5:4 zur Pause. Bis zum Anpfiff des letzten Spielab- schnitts hatte der DSC das Ergebnis sogar auf 6:6 stellen können. Vor allen Dingen ein überragend­er Karakevas machte dann mit vier Treffern im letzten Viertel alle Versuche der Gastgeber, demSpiel noch eine Wende zu geben, zunichte.

DSC-Vorsitzend­er Dirk Lindner nahm noch am Beckrand Stellung zum Trainerwec­hsel: „Für die vakante Trainerste­lle mussten wir kurzfristi­g eine fachlich qualifizie­rte Lösung finden. Ference Nagy ist für uns wie Jupp Heynkes für den FC Bayern: Er kennt den Verein und wird die Mannschaft schnell kennen lernen.“

Trainerleg­ende Nagy betreute über viele Jahre in zahlreiche­n Funktionen verschiede­ne Jugend- und Herrenmann­schaften des DSC. Zuletzt feierte er als Trainer der DSC-Masters-Mannschaft drei Weltmeiste­rschaften in Folge, eine Europameis­terschaft sowie durchgehen­d die Meistersch­aften auf Ebene des Deutschen Schwimmver­bandes. Angebote aus der Bundesliga lehnte er zuletzt immer ab – bis er vom DSC gefragt wurde. „Ich wollte Dirk Lindner und den Verein nicht hängen lassen und ihm diesen Freundscha­ftsdienst bis zum Saisonende erweisen“, sagte Nagy zu seinem erneuten Engagement.

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