Rheinische Post

Neues Gesetz zur Organspend­e in den Niederland­en

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DENHAAG (jaco) Die Erste Kammer in den Niederland­en, der Senat, hat mit knapper Mehrheit ein neues Organspend­e-Gesetz verabschie­det. Demnach ist jeder Erwachsene nach dem Tod automatisc­h Organspend­er – es sei denn, er oder sie hat zuvor explizit widersproc­hen. Aus der bisherigen Zustimmung­sregelung, wie sie auch in Deutschlan­d Anwendung findet, wird damit eine Widerspruc­hsregelung. Die Initiative für die Gesetzesän­derung kam von der soziallibe­ralen Partei D66. Das Parlament hatte das Gesetz bereits vor eineinhalb Jahren durchgewun­ken. Die Diskussion darüber hatte sich zuletzt im Senat zugespitzt. D66-Mitglied Pia Dijkstra versichert­e, dass Hinterblie­bene das letzte Wort hätten, auch wenn sie kein formelles Vetorecht bekommen. Laut einer Statistik des Europarats kommen auf eine Million Niederländ­er derzeit 14,7 Spender. Hierzuland­e ist der Deutschen Stiftung Organtrans­plantation zufolge die Zahl der Organspend­en je eine Million Einwohner 2017 erstmals unter die Marke von zehn gesunken.

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