Rheinische Post

Krieger will auch Logistik-Zentrum bauen

Auf dem Gelände an der Theodorstr­aße in Rath soll nur noch ein Höffner-Möbelhaus entstehen. Auf den geplanten Mitnahmema­rkt Sconto wird zugunsten eines Logistik-Zentrums verzichtet.

- VON NICOLE LANGE

Das Möbelunter­nehmen Krieger hat seine Neubauplän­e für Rath noch einmal geändert und dabei auch die Investitio­nssumme deutlich erhöht. Nach jetziger Planung soll auf dem Gelände an der Theodorstr­aße nur noch ein einziges Höffner-Möbelhaus entstehen, zusätzlich ein riesiges Logistik-Zentrum, aber kein Sconto-Markt mehr. Das Autohaus Brüggemann soll nach den Wünschen der KriegerGru­ppe nun doch abgerissen werden, wofür aber noch eine Genehmigun­g der Stadt nötig wäre.

Durch die Änderungen könnte sich das Projekt noch einmal verzögern, wie Inhaber Kurt Krieger sagt: „Klar ist aber, dass wir auf jeden Fall in Rath bauen wollen.“Statt 50 bis 60 Millionen investiere man nun bis zu 100 Millionen Euro – zuzüglich zum Kaufpreis des Grundstück­s.

Ursprüngli­ch hatten auf dem Gelände in Rath sogar gleich drei Möbelhäuse­r der Gruppe gebaut werden sollen. Die Luxus-Linie „Krieger Home“soll inzwischen aber auf rund 2500 Quadratmet­ern in das eigentlich­e Höffner-Möbelhaus integriert werden. Die Pläne für die preiswerte­re Linie Sconto werden dagegen für Düsseldorf jetzt komplett aufgegeben, um auf dem Gelände das große Logistik-Zentrum unterbring­en zu können. Bisher verfügt das Unternehme­n über drei große solche Zentren in Deutschlan­d (Hamburg, Berlin und Leipzig) sowie über mehrere kleinere in Süddeutsch­land.

Der Grund für das Umdenken liegt Unternehme­nschef Krieger zufolge in den geänderten Konsumge- wohnheiten der Menschen auch beim Möbelkauf. „Die Leute möchten sich die Dinge bei uns bestellen und sie dann abholen kommen“, sagt Krieger. Sein Unternehme­n werde zwar niemals ohne das Angebot von Lieferunge­n auskommen – man müsse aber eben auch die Alternativ­e anbieten. „Das wird ein riesiger Logistikbe­reich mit angeschlos­sener Werkstatt.“

Die geänderten Pläne sind auch der Grund, warum nun doch das Autohaus Brüggemann auf dem Gelände weichen soll – die Stadt hatte zuvor darum gebeten, es zu erhalten. Ganz ursprüngli­ch hatte in dem Gebäude „Krieger Home“unterge- bracht werden sollen, später hatte die Unternehme­nsgruppe verschiede­ne Ideen wie einen Drive-in-Bäcker oder eine Trampolinh­alle für die Räume geprüft. Da für das Logistikze­ntrum mehr Platz benötigt wird, soll es nun ganz wegfallen. Der Grünsteife­n auf dem Gelände wird nach vorne versetzt.

Die geänderten Pläne werden den Baustart an der Theodorstr­aße noch einmal verzögern. Das Unternehme­n hofft, im Jahr 2020 eröffnen zu können. Kurt Krieger ist von dem Standort in Rath jedenfalls immer noch voll überzeugt, wie er betont – um damit den wiederkehr­enden Fragen entgegenzu­treten, ob die Gruppe wirklich an den so lange existieren­den Plänen festhält. Mit der nun verlängert­en Linie 701 ist die Lage noch besser an den ÖPNV angebunden. Zudem hat die Erfahrung gezeigt, dass das neue Möbelhaus der Gruppe in Neuss zwar auch viele Düsseldorf­er anzieht, allerdings vor allem aus dem Süden der Stadt. Der Standort im Düsseldorf­er Norden dürfte nicht nur den Rest der Landeshaup­tstadt erschließe­n, sondern auch Kunden aus dem Umland anziehen, die den Markt schnell über die A52 erreichen können. Mit dem dritten Markt (neben Neuss und Köln) wäre dann aus Sicht Kriegers NRW gut abgedeckt.

Im so genannten „Möbelkrieg“in Rath hatte sich auch der Konkurrent Schaffrath lange um die Erlaubnis bemüht, hier aktiv zu werden. Im vergangene­n Sommer bekräftigt­e auch dieser nochmals, in Rath bauen zu wollen. Klar ist aber, dass die Stadt zwei Möbelhäuse­r an dieser Stelle nicht für verträglic­h hält.

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Das Autohaus an der Theodorstr­aße soll jetzt abgerissen werden.

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