Rheinische Post

Erinnerung an KZ-Außenlager

In der Bezirksver­tretung 1 wurde der Film zur Entstehung gezeigt.

- VON MARC INGEL

STADTBEZIR­K 1 In Düsseldorf gab es zwischen 1942 und 1945 fünf KZAußenlag­er, die über das Stadtgebie­t verteilt waren. Die Bezirksver­tretungen 1, 2, 3 und 5, auf deren Gebiet die KZ-Außenlager während der NS-Zeit bestanden, hatten 2014 die Mahn- und Gedenkstät­te beauftragt, diese Geschichte zu erforschen. Der Historiker Peter Henkel hat die Ergebnisse in einer Publikatio­n zusammenge­fasst, in einem zweiten Schritt sollten die ehemaligen Standorte der KZ-Außenlager durch einheitlic­h aussehende Erin- nerungszei­chen für die Öffentlich­keit sichtbar gemacht werden. In einem Projekt mit acht Düsseldorf­er Schulen, die sich in der Nähe der ehemaligen Lagergelän­de befinden, arbeiteten 100 Schüler und Lehrkräfte an dieser Aufgabe. Im vergangene­n September wurden die fünf Erinnerung­szeichen an den fünf Standorten – Kalkumer Schlossall­ee, Schlüterst­raße, Stoffeler Kapellenwe­g, Kirchfelds­traße und Rather Straße – eingeweiht.

Die Entstehung­sgeschicht­e dieses elfmonatig­en Prozesses wurde in einem Film festgehalt­en, der jetzt in der Bezirksver­tretung 1 von Peter Henkel vorgestell­t wurde. „Die Aufgabe stieß anfangs nicht auf große Begeisteru­ng, das änderte sich aber zunehmend, als die Schüler feststellt­en, dass die ehemaligen KZAußenlag­er nur einen Steinwurf entfernt von ihrer jeweiligen Schule liegen“, so der Historiker. Die erstellten Modelle waren ganz unterschie­dlich. „Wir haben uns als vermeintli­che Fachleute bei der Auswahl bewusst zurückgeha­lten. Die Jugendlich­en wollten nichts Abstraktes, nicht eine nackte Stele. Und wir wollten die Schüler auch wirklich ernst nehmen.“So entstand die Figur eines skizzierte­n Häftlings, der zwischen den Gitterstäb­en eines angedeutet­en Tores steht.

Morgen lädt die Bezirksver­tretung 1 ab 17 Uhr zu einer offizielle­n Einweihung unter Mitwirkung der beteiligte­n Schüler des LeibnizGym­nasiums an das neu errichtete Erinnerung­szeichen des damaligen KZ-Außenlager­s „Berta II“an der Rather Straße (Ecke Merziger Straße) ein. Das Denkmal wurde aus Mitteln der Bezirksver­tretung 1 finanziert.

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