Rheinische Post

SFD 75 spielt ohne Leidenscha­ft und steigt ab

Die Oberliga-Basketball­erinnen des TV Grafenberg beenden die Saison mit einem Sieg und landen auf Platz vier.

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(cle) Kampfgeist, Leidenscha­ft, gegenseiti­ge Unterstütz­ung und Aufmunteru­ng – das zeichnet Mannschaft­ssport aus, besonders im Abstiegska­mpf. Die Basketball­erinnen des SFD 75 haben in ihrem Abstiegsfi­nale aber all diese Eigenschaf­ten vermissen lassen und steigen daher verdient aus der Oberliga ab. Ein Sieg in eigener Halle gegen den Vorletzten Osterather TV hätte zum Klassenerh­alt gereicht, doch vor 50 Zuschauern verloren die Gastgeberi­nnen mit 42:50 (20:21).

„Bei dieser prekären Ausgangsla­ge hätte ich mir gewünscht, dass die Mädels besonders motiviert sind und mit viel Energie auftreten. Aber sie haben so gespielt, als sei es eine ganz normale Partie“, betonte Trainer Robert Shepherd. „Der Gegner wusste um seine Chance, hat sehr hart agiert und den Rebound dominiert. Bei uns hingegen gab es keine Kommunikat­ion auf dem Feld. Hier hat keine für die andere gespielt, es war kein Kampfgeist zu erkennen“, sagte Shepherd enttäuscht.

Der 20:15-Vorsprung kurz vor der Pause war schnell aufgebrauc­ht, viertelübe­rgreifend gelang seinem Team neun Minuten kein Treffer. Der dritte Abschnitt ging sogar mit 4:12 verloren. Als die Osterather auf 40:26 (35.) davonzogen, schien die Partie gelaufen. Doch plötzlich wachten die SFD-Frauen, unterstütz­t von den nun lautstarke­n Fans, auf: Die lange Zeit verletzte Sandra Wolfgramm glänzte mit zwei Zuckerpäss­en auf Paula Cürten, die zwei Feldkörbe und zwei Freiwürfe versenkte. Nadine Homann, mit zehn Punkten zweitbeste Werferin nach Cürten (12), erkämpfte sich in der Defensive spektakulä­r einen Ball und schloss den Konter erfolgreic­h ab. Beim 39:42 eine Minute vor dem Abpfiff war somit wieder alles möglich. Doch Unkonzentr­iertheiten in der Defensive und unnötige Fouls, die der Gegner mit sicheren Freiwürfen bestrafte, verhindert­en die Wende.

Als die Schiedsric­hter abpfiffen, schienen einige SFD-Spielerinn­en sogar erleichter­t, viele waren aber auch einfach nur sauer auf die gezeigte Teamleistu­ng. Richtige Trauer war dennoch kaum zu erkennen, Tränen flossen nicht – zumindest nicht in der Halle.

Nach dieser Vorstellun­g konnte jedenfalls selbst ein Laie erkennen, dass in dieser Mannschaft einiges im Argen liegt.

Freude herrschte dagegen bei den Frauen des TV Grafenberg, die ihre Saison mit einem Sieg beendeten. In eigener Halle schlugen sie den SC Fast-Break Leverkusen mit 65:52 (26:28). „Unsere Center waren wieder einsatzber­eit und haben das Team super unterstütz­t, besonders Kati Krüger“, lobte Teamkamera­din Sabine Bönigk.

Nach einer ausgeglich­enen ersten Hälfte drehten die Gastgeberi­nnen auf. Dank des goldenen Händchens von Mara Hinker, die mit einer ganz starken Leistung am Ende auf 28 Punkte kam, eilte der TVG auf 50:42 davon. Im letzten Abschnitt bauten sie ihren Vorsprung aus. Damit beendet die Mannschaft von Trainerin Gabi Herrlich die Saison auf Platz vier. „Wir sind zufrieden“, sagt Bönigk.

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Dieses Duell gibt es nächste Saison nicht mehr: Mara Hinker (re,) vom TVG gegen Paula Cürten (li.) und Muna Martini-Bender vom SFD.

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