Rheinische Post

Neues und Getragenes in Unterbilk

Anfang März ist Christina Schleisner von der Weiherstra­ße an die Bilker Allee gezogen.

- VON BEATE WERTHSCHUL­TE

UNTERBILK Dort, wo jahrzehnte­lang das „Schminkläd­chen“beheimatet war, wo früher die Leute Schlange standen, um sich schminken zu lassen, hat Christina Schleisner ihr Geschäft „SmillaLOVE“– benannt übrigens nach ihrer Hündin Smilla – eröffnet. Fast ein Jahr hat sie sich Zeit gelassen, um das 50 Quadratmet­er große Ladenlokal und den Nebenraum zu renovieren. „Das war eine Menge Arbeit“, erzählt sie. Das meiste hat sie selbst gemacht, sogar die hohen Regale aus Gerüstteil­en hat sie selbst aufgebaut. Die alten Vitrinen aus dem „Schminkläd­chen“hat sie übernommen, weil sie ihr gefallen und weil sie so gut zu ihren Themen Nachhaltig­keit und Wiederverw­ertbarkeit passen. Entstanden sei nun, so die 50-Jährige, ein Geschäft mit dem Flair eines italienisc­hen Palazzos.

In der Weiherstra­ße hatte Schleisner kein Schaufenst­er, keine Laufkundsc­haft. Dennoch konnte sie in den knapp drei Jahren, die sie dort ansässig war, viele Stammkunde­n gewinnen. „Sie sind auch fast alle schon hier gewesen“, freut sie sich. Und seit der Eröffnung in der ersten Märzwoche seien nahezu jeden Tag neue Kunden dazugekomm­en, erzählt sie und kann es selbst kaum glauben. Offenbar kommt ihr Konzept gut an. Ein großer Teil ihres Sortiments besteht aus Kleidern, Nachtwäsch­e und Accessoire­s, die sie aus alten Stoffen, Gardinen, Spitzen oder Oberhemden gefertigt hat. So hat sie beispielsw­eise alte Wolle aufgekauft, dazu Fellreste auf dem Flohmarkt erstanden und daraus Schals produziert, die so kreative Namen wie „Eisprinzes­sin trifft Expelzkrag­en“tragen. Daneben gibt es bei „SmillaLOVE“Strick, Shirts und Schmuck ausgefalle­ner Marken, fast alle kommen aus Deutschlan­d, einige sogar aus Düsseldorf. Ein Lebensgefü­hl wolle sie transporti­eren, sagt Schleisner. Deshalb gibt es bei ihr nichts aus Massenprod­uktionen, zudem ist es ihr wichtig, dass die Hersteller faire Bedingunge­n einhalten. Und weil Nachhaltig­keit ihr so wichtig ist, darf natürlich eine kleine Auswahl hochwertig­er Secondhand­kleidung nicht fehlen. Auch Kunstliebh­aber kommen übrigens auf ihre Kosten – der Düsseldorf­er Maler Emanuel Zaro ist Schleisner­s Nachbar, einige seiner Werke sind in ihrem Geschäft ausgestell­t.

 ??  ?? Die alten Vitrinen aus dem Schminkläd­chen hat Christina Schleisner übernommen für ihren Secondhand-Laden „SmillaLOVE“.
Die alten Vitrinen aus dem Schminkläd­chen hat Christina Schleisner übernommen für ihren Secondhand-Laden „SmillaLOVE“.

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