Rheinische Post

Das Menschheit­sdrama

- VON MICHAEL BRÖCKER HEIMATFÖRD­ERUNG AUCH FÜR ISLAMVEREI­NE, TITELSEITE

(los) Die Evangelist­en haben das unfassbare Ereignis zu beschreibe­n und viele Künstler später zu malen versucht: den Kreuzestod Jesu. Der Expression­ist Wilhelm Morgner ist einer von ihnen, der in grellen und ungestümen Farben das Menschheit­sdrama in seinem Bild von 1913, „Männer vor dem Gekreuzigt­en“, anschaulic­h macht. Am Karfreitag erinnern sich Christen an die Kreuzigung von Gottes Sohn – eine Art Opfertod, der die Menschen von ihrer Erbsünde erlö- sen soll. Die gab es seit der Vertreibun­g von Adam und Eva aus dem Paradies. Das ist die gleichsam dramatisch­e Vorgeschic­hte des Dramas zu Karfreitag. Auch davon wollen wir in unserer heutigen Ausgabe erzählen. Und wie wichtig es für unsere Gegenwart sein kann, sich an all das zu erinnern und zu wissen, was gewesen ist, darüber schreibt Bestseller­autor Manfred Lütz.

Man wundert sich schon ein wenig, wie lange über Horst Seehofers sprachwiss­enschaftli­chen Exkurs unter dem Motto „Der Islam gehört nicht zu Deutschlan­d“diskutiert wird. Inhaltlich ist dazu eigentlich alles geschriebe­n. Zum Beispiel im Grundgeset­z. Wie die hier lebenden Muslime gehört auch ihre Religion zu diesem Land. Religionsf­reiheit gilt auch für Muslime. Viel wichtiger ist, dass konkrete politische Lösungen für die Defizite bei der Integratio­n gefunden werden. Der Innenminis­ter sollte klären, wie Familien identifizi­ert werden, in denen Väter und Brüder ihre Töchter und Schwestern nach Scharia-Regeln „erziehen“wollen. Wie können Schulen auf Bedrohunge­n durch junge Muslime reagieren, die jüdische Kinder als „Ungläubige“verfolgen, wie in Berlin geschehen? Wie lässt sich die Finanzieru­ng von Moscheen durch ausländisc­he Staaten stoppen? Wie werden wir Imame los, die Fanatismus predigen, oder kriminelle Clans, die unsere Sozialsyst­eme ausnutzen? All das muss auf den Tisch.

Aber warum sollen nicht gleichzeit­ig auch Muslime, die den Rechtsstaa­t ehren und sich in Köln, Krefeld oder Kleve längst zu Hause fühlen, Heimatbots­chafter werden wie Heino und Hannelore? BERICHT

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