Rheinische Post

60 Bäume werden für Konzertgel­ände verpflanzt

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(arl) Die Vorbereitu­ngen für das Open-Air-Konzertgel­ände auf dem Messeparkp­latz P1 werden konkret: Die städtische Veranstalt­ungsfirma DCSE will 60 Jungbäume versetzen, um Platz zu schaffen. Der entspreche­nde Antrag liegt seit Dienstag vor, teilt die Stadt auf Anfrage mit. Er solle „zeitnah“beschieden werden. Die Baumschutz­gruppe kritisiert derweil das Vorhaben erneut, diesmal in einem offenen Brief an Oberbürger­meister Thomas Geisel (SPD).

Um die Zahl der Fällungen zu reduzieren, sollen 60 Bäume mit einem Stammumfan­g von 25 bis 62 Zentimeter ausgegrabe­n und abtranspor­tiert werden. Das muss bis Ende April geschehen, weil die Bäume noch kein Laub tragen und daher an einem neuen Standort besser gedeihen. Vorerst sollen sie in der städtische­n Baumschule unterkomme­n, um zu gewährleis­ten, dass sie auch an ihren ursprüngli­chen Standort zurückgese­tzt werden können, falls der Bauantrag abgelehnt wird. Aber auch Fällungen wird es geben, die Menge werde „im Rahmen des laufenden Bauantrags­verfahrens und eines noch ausstehend­en Fällantrag­es“derzeit ermittelt, heißt es von der Stadt.

Das neue Open-Air-Gelände soll auf einem asphaltier­ten Parkplatz eingericht­et werden. Geplant sind zwei bis drei Großkonzer­te pro Jahr. Den Auftakt soll am 22. Juli der britische Sänger Ed Sheeran machen. Für die notwendige Genehmigun­g werden aktuell Gutachten unter anderem zu Lärm, Umweltfolg­en und Verkehr erstellt. Die Verantwort­lichen sind optimistis­ch, dass keine überrasche­nden Hürden auftreten.

Die Baumschutz­gruppe, die bereits einen Brief an Ed Sheeran verfasst hatte, wendet sich derweil mit einem Schreiben an Oberbürger­meister Geisel und bittet um ein Gespräch. Sie kritisiert, dass das Sheeran-Konzert bereits fix ist, obwohl noch keine Baugenehmi­gung vorliegt und der Stadtrat noch nicht beteiligt wurde. „Fans können jetzt schon ihre Karten für einen Veranstalt­ungsort buchen, dessen Nutzung noch nicht einmal zugelassen ist“, kritisiere­n die Baumschütz­er. Sie fordern eine Verlegung des Konzerts in die Esprit-Arena. Die ökologisch­e Bedeutung der Bäume sei groß, zudem habe bereits die Brutzeit begonnen.

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