Düsseldorfer Schachklub peilt den Aufstieg an
Die Entscheidung hängt allerdings davon ab, ob der Zweitligameister TSV Schott Mainz auf das Aufstiegsrecht verzichtet.
Es sieht ganz danach aus, als hätte die Landeshauptstadt nach dem Aufstieg der Fortuna in die FußballBundesliga im Düsseldorfer Schachklub bald einen weiteren Verein in der höchsten deutschen Spielklasse. Der größte von zehn Schachvereinen der Stadt, der seine sportliche Heimat an der Kaiserswerther Straße 62 hat, erkämpfte sich am letzten Spieltag der 2. Liga bei DJK Aachen ein 4:4 und schloss damit die Saison auf dem zweiten Rang ab.
„Der Erstplatzierte TSV Schott Mainz, dem das Recht des Aufstiegs in die Bundesliga zusteht, hat bereits mehrfach geäußert, sein Aufstiegsrecht wegen der damit verbundenen erheblichen Kosten nicht wahrnehmen zu wollen“, erklärt Jan Werner, der 2. Vorsitzende des Schachklubs die Hoffnungen. „Die Entscheidung, wer in der im September beginnenden Erstliga-Spiel- zeit antreten wird, fällt Mitte Mai“, fügt Werner noch an.
Das Budget für die Schach-Bundesliga beliefe sich beim DSK auf rund 30.000 Euro im Jahr. Weitere Voraussetzungen sind ein Spielort von mindestens 150 Quadratmeter Größe und einer Raumhöhe von 2.60 Meter. Eine weitere Bedingung ist die LiveÜbertragung sämtlicher Partien auf der Online-Plattform chess24.com. „Wir suchen noch nach Sponsoren, mit deren Hilfe wir all diese Voraussetzungen erfüllen können“, ergänzt Werner.
Dass der DSK an die Tür zur Deutschen Eliteliga anklopfen kann, deren bekanntesten Vereine in den vergangenen 40 Jahren unter anderem Bayern München, OSG BadenBaden, Solingen und Köln-Porz waren, ist nicht von ungefähr entstan- den. Der Kern der Mannschaft stammt aus Düsseldorf und der Umgebung und ist mit dem Verein großgeworden. Dazu gehört an Brett eins der niederländische Großmeister Jan Timman, der sich 1993 einen Weltmeisterkampf gegen Anatoli Karpow lieferte. Der Schwedische Großmeister Ulf Anderson an Brett zwei war ehemals Vierter der Weltrangliste.
Ein weiterer namhafter Spieler neben den Internationalen Meistern Dirk Schuh, Lars Stark, Bernd Kohlweyer, David Miedema und Francesco de Gleria ist der Großmeister Alexander Berelovitsch, der auch als Trainer des Schachverbands NRW beim Stützpunkt DSK die herausragenden Jugendlichen aus der näheren Umgebung unterrichtet. Unter den derzeit 145 Mitgliedern des Düsseldor- Jan Werner fer Schachklubs sind etwa 40 Kinder, die in diversen NachwuchsTeams am Spielbetrieb teilnehmen.
Vorstands-Mitglied Werner sieht in einem Aufstieg die große Chance, die Popularität des Schachspiels zu steigern: „Viele Untersuchungen haben gezeigt, dass das Schachspiel für Kinder sehr förderlich ist. Schach könnte insoweit stärker an den Schulen der Stadt gefördert werden.“Seine Pläne für die Zukunft schließen ebenso SimultanSchachturniere mit den weltweit bekannten Spitzenspielern des DSK ein. „Die Organisation größerer Schachturniere, wie derzeit in Dortmund die dortigen Schachtage, wäre im Falle der Erstklassigkeit der Mannschaft des DSK durchaus denkbar.“