Rheinische Post

Auf der Suche nach dem Pokalglück

Morgen Abend wird die erste Hauptrunde im DFB-Pokal ausgelost. Der Bundesliga-Aufsteiger blickt mit Spannung auf seinen ersten Gegner und will zum ersten Mal seit sechs Jahren wieder weiterkomm­en als in Runde zwei.

- VON BERND JOLITZ

Morgen Abend wird die erste Runde im DFB-Pokal ausgelost. Fortuna hofft darauf, weiter als in Runde zwei zu kommen.

Wer am 18. Dezember 2012 live mit dabei war, hatte ganz sicher nicht das Gefühl, etwas Sporthisto­risches erlebt zu haben. An jenem Dienstagab­end von der Sorte, die der Rheinlände­r gemeinhin als „uselig“bezeichnet, verlor der damalige Erstligist Fortuna bei den zwei Klassen tiefer eingestuft­en Offenbache­r Kickers nach einer hochgradig enttäusche­nden Leistung 0:2 und schied aus dem DFB-Pokal aus – allerdings immerhin im Achtelfina­le. Und so bitter das Scheitern für den Favoriten auch war: Es war bis heute das letzte Mal, das die Düsseldorf­er in diesemWett­bewerb weiterkame­n als bis zur zweiten Runde.

Morgen Abend wird im Anschluss an die Länderspie­lübetragun­g in der ARD gegen 22 Uhr die erste Pokalrunde der neuen Saison ausgelost (siehe Infobox), und Fortuna hofft inständig, dass dabei endlich einmal wieder der Grundstein für das Anknüpfen an große alte Zeiten in diesemWett­bewerb gelegt wird. Auf die Pleite in Offenbach folgte schließlic­h eine miese Phase. 2013 verloren die Düsseldorf­er ebenso in der ersten Runde gegen einen Viertligis­ten (0:1 beim SC Wiedenbrüc­k) wie ein Jahr später (2:3 nach Verlängeru­ng bei den Würzburger Kickers).

Danach reichte es zwar zweimal für die zweite Runde, in der es aber jeweils schwere Prügel gab: 2015 mit 1:5 in Nürnberg, zwölf Monate später mit 1:6 in Hannover. Erst im Vorjahr wurde die Bilanz mit dem 3:1-Erstrunden­sieg beim Zweitligar­ivalen Arminia Bielefeld und einer kampfstark­enVorstell­ung beim unglücklic­hen 0:1 gegen die hochfavori­sierte Borussia Mönchengla­dbach versöhnlic­her.

Doch wer wartet überhaupt als möglicher Gegner auf Fortuna? Der Papierform nach wäre die Spielverei­nigung Greuther Fürth der dickste Brocken – da im sogenannte­n „Profi-Lostopf“die 18 Bundesligi­sten und die 14 bestplatzi­erten Klubs der Zweitliga-Abschlusst­abelle liegen. Die Mittelfran­ken sind als Fünfzehnte­r des Unterhause­s nominell das Top-Team des„Amateur“-Topfs, gefolgt vom Relegation­ssieger FC Erzgebirge Aue und den beiden Zweitliga-Aufsteiger­n SC Paderborn 07 und 1. FC Magdeburg.

Auf dieses Quartett möchten Trainer Friedhelm Funkel und seine Schützling­e sicher nicht gern treffen, zumal da die vermeintli­chen Amateure im Duell mit Fortuna auch noch – unabhängig von der Reihenfolg­e bei der Auslosung – Heimrecht genössen.

Klassentie­fster Verein in der ersten Hauptrunde und ebenfalls ein möglicher Gegner ist der SV Linx, der im Frühjahr noch als sechstklas­siger Verbandsli­gist den Landespoka­l Südbaden gewann, inzwischen aber in die Oberliga aufgestieg­en ist. Linx, ein Ortsteil von Rheinau, wäre sicher auch außersport­lich ein interessan­tes Reiseziel, liegt es doch nur elf Kilometer vom französisc­hen Straßburg entfernt. Kürzer wäre die Fahrt zu den alten Westrivale­n Rot-Weiß Oberhausen oder Viktoria Köln. Weitere namhafte Kontrahent­en wären 1860 München, der Karlsruher SC, aber auch die Zweitliga-Absteiger 1. FC Kaiserslau­tern und Eintracht Braunschwe­ig.

Wie auch immer: Das Pokalglück soll zurückkehr­en. Schließlic­h hält Fortuna den deutschen Rekord von 18 gewonnenen Pokalspiel­en in Folge (1978 bis 1981). Aktuell erster Jäger ist Titelverte­idiger Eintracht Frankfurt mit sechs Siegen.

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FOTO: HORSTMÜLLE­R Pokalkampf pur: Fortunas Robin Bormuth (vorn) blockt im Oktober 2017 einen Schuss des Gladbacher­s Lars Stindl.

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