Theatergemeinde bietet Premierenkarten an
Der Mitgliederstamm der Besucherorganisation ist seit Jahren stabil. Gemeinsame Ausflüge etwa zur Elbphilharmonie stärken das Wir-Gefühl.
Die Theatergemeinde spielt als Ansprechpartner, Berater und Vermittler von Kultur eine wichtige Rolle in der Stadt. „Wir verstehen uns als Schlüssel zur Kultur“, so formuliert es Heike Spies, die Vorsitzende der Besucherorganisation. Deren Stamm von etwa 3500 Mitgliedern ist seit Jahren stabil. Doch die Herausforderung, die Wünsche der Menschen entgegenzunehmen und ihnen gerecht zu werden, würden nicht geringer, heißt es. Der jährliche Katalog ist das konzeptionelle Herzstück der Außendarstellung, gerade wurde das neue Exemplar „Karten und Kultur Düsseldorf 2018/19“veröffentlicht. „Wir haben auf Klarheit und Überschaubarkeit geachtet und erklärt, wer wir sind, was wir machen und warum sich eine Mitgliedschaft lohnt“, erläutert die ehrenamtliche Vorsitzende und verkündet eine Neuheit: „Besonders stolz sind wir, jetzt auch Premierenkarten für Schauspielhaus, Oper und Tonhalle anbieten zu können.“
Die Veranstaltungen bleiben nicht auf Düsseldorf beschränkt, eingebunden sind auch die Philharmonie Köln und das Rheinische Landestheater Neuss. Heike Spies hält das für schlüssig: „Wir schauen gern auf die andere Rheinseite und wollen das Neusser Publikum für unsere Theater gewinnen. Es wäre schön, wenn dies auch umgekehrt funktionieren würde.“Das Programm der Theatergemeinde hat einen großen Vorteil.
Nirgendwo sonst wird das gesamte Kulturleben der nächsten Saison in derart komprimierter Form präsentiert. Kindgerechte Angebote in Schauspielhaus, Oper, Marionet- tentheater und Landestheater Neuss sind in einer eigenen Broschüre aufgelistet. Die Mitglieder können sich ihre Favoriten bei „Kultur-Touren“selbst zusammenstellen (sechs Karten zu 170 Euro, zwölf Karten zu 313 Euro). Zudem profitieren sie von attraktiven Angeboten wie Kulturreisen, Stadtführungen, Lesungen und Ausflüge in andere Städte. Es gibt sogar die Chance auf Konzertkarten in der Elbphilharmonie. Heike Spies nennt das ein „Anschlussvergnügen“und sagt, die gemeinsamen Unternehmungen stärkten das Zugehörigkeitsgefühl.
Weitere Vergünstigungen gewähren die Art Card für Museen (65 Euro) und die KulturKarte (15 Euro), ein Schnupperangebot für ein Jahr, das zuletzt als Weihnachtsgeschenk gut ankam. Ein „Luxusproblem“hat die Theatergemeinde aber auch. Da die Aufführungen in Schauspielhaus und Oper häufig ausgebucht sind, fallen die Kontingente für die Organisation bisweilen spärlich aus.
„Wir könnten viel mehr Karten verkaufen“, bestätigt Mitarbeiterin Janine Hartenstein. „In schlechten Zeiten haben wir immer zu den Häusern gehalten, jetzt wünschen wir uns, dass man uns in den guten nicht vergisst.“
Heike Spies wendet sich direkt an die städtische Kulturpolitik: „Sie sollte das Kräftespiel im Blick haben, hinter uns stehen und klar Position beziehen. Als Kulturvermittler ist die Theatergemeinde unverzichtbar und ein bedeutender Faktor für die Auslastung der Häuser. Dafür fehlt uns manchmal die Anerkennung.“