Diakonie will neue Angebote schaffen
Die Leitung der Oberkasseler Einrichtungen muss aber wegen der Brandschutzauflagen ihr Fest-Programm reduzieren, Das Hortensienfest wird es dieses Jahr nicht geben.
OBERKASSEL Die Nachricht, dass es in diesem Jahr keinen Seniorentag auf dem Barbarossaplatz geben wird, werden vor allem ältere Menschen bedauern. Denn seit fast zehn Jahren bekamen sie dort Hilfe und Tipps rund ums Alter, konnten sie sich mit Zeitgenossen austauschen oder einfach nur fröhlich feiern. Warum es ihn nicht mehr gibt, ist von Bettina Orthey zu erfahren, Leiterin der sozialen Dienste der Oberkasseler Diakonie und des „Zentrum plus Oberkassel“. Sie ist auch Moderatorin der Stadtbezirkskonferenz, in der die linksrheinischen sozialen Einrichtungen und Kirchen gebündelt sind und die mit dem Seniorenbeirat bis 2017 den Seniorentag veranstaltet hat.
„Wir, die Mitglieder der Stadtbezirkskonferenz, haben anlässlich eines Klausurtages beschlossen, auf einen Seniorentag zu verzichten und stattdessen die finanziellen Zuwendungen der Stadt, die wir einmal im Jahr bekommen, auf kleinere Projekte zu verteilen“, erklärte Bettina Orthey. Bedacht werden drei linksrheinische Einrichtungen: Das Ökotop Heerdt für eine Platzgestaltung mit Mosaikfliesen, das Keywork-Atelier „Oberkassel plus“für die neue Ausstellung zur 1968er Bewegung und das Zentrum plus Heerdt, damit eine Möglichkeit geschaffen werden kann, Fußballspiele live zu verfolgen.
Das Hortensienfest wird es in diesem Jahr ebenfalls nicht geben. „Der Brandschutz macht uns einen Strich durch die Rechnung“, bedauern Silvia Meißler und Iris BaumSchubert, Mitarbeiterinnen des „Zentrum plus Oberkassel“. „Die Feuerwehr war bei uns und hat festgestellt, dass bei so vielen Besuchern der Brandschutz nicht greife.“Die beiden Frauen hoffen aber, dass sie den zehnten Geburtstag des Hortensienfestes, 2020, wieder feiern können. „Wenn wir bis dahin, die Brandschutzbestimmungen erfüllen können“, so Silvia Meißler. Die Pause sei aber auch ein Wink, über neue Formate nachzudenken, ergänzt sie und bringt das bewährte „Sommercafé“ins Gespräch, das nun regelmäßig angeboten werden soll. Ab Juli kommt dann ein Nähcafé dazu. „Wir haben eine Nähmaschine geschenkt bekommen und eine professionelle Schneiderin gewinnen können.“Sie helfe beim Schneidern und beim Ändern von Kleidung“, freut sich Silvia Meißler.
Nach wie vor steht das Thema „Demenz“im Mittelpunkt. So arbeiten die sozialen Einrichtungen weiter am „demenzfreundlichen Stadtteil“. Zum Beispiel durch Appelle, auf Menschen zu achten, die sich auf der Straße oder in Geschäften seltsam verhalten. Vor allem junge Menschen sollen sensibilisiert werden. „Wir planen die Geschichte vom Fuchs, der den Verstand verlor, vom Duisburger Kom’ma-Theater in Kitas aufführen zu lassen“, sagt Bettina Orthey. „Mit dem Theater- spiel soll das belastende Thema Demenz in ein kommunikatives und freundliches Format gepackt werden – für Kinder, Eltern und Großeltern.
In Kooperation mit der Musikstiftung München werden auch Kontakte zu klassischen Musikern aufgenommen. Ebenso zu Autoren, die ihre Werke vorstellen können. Darüber hinaus ist ein Tanzcafé geplant. Motto: „Tanzen wie früher“. Es könnte im Gemeindesaal der Philippuskirche über die Bühne gehen.