Rheinische Post

„Bilk Live“bildet Auftakt des Schützenfe­stes

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BILK (arc) Mit „Rock in Bilk“haben die St. Sebastianu­s Schützen in der Vergangenh­eit bewiesen, dass sie ein jüngeres Publikum anzusprech­en wissen, eines, das vielleicht auch nicht so viel mit Schützenwe­sen am Hut hat. Premiere war am 17. Juni 1994, los ging es mit den Bands Halber Liter und Esprit. Die Jugendkomm­ission mit Michael Kohn, Dirk Niedel und Arno Arens wollte ursprüngli­ch mit einer Art Disco-Abend im Schützenze­lt etwas für die Jugend auf die Beine stellen. Daraus wurde dann, noch unter Führung des legendären Franz Ketzer, eine Live-Rocknacht, die über Jahre Kultstatus besaß. Die Veranstalt­ung wurde oft von anderen Schützenve­reinen kopiert, „jedoch niemals wirklich erreicht“, wie Rene Krombholz, bei den Bilker Schützen für die Öffentlich­keitsarbei­t zuständig, unterstrei­cht.

Ab 2001 gestaltete­n Stephan Ambaum, Dirk Niedel und seit 2012 dann Bernd Obermeyer den Rockabend. Durch die Rock Classics Oldstars, Extrabreit und nicht zuletzt Guildo Horn und Die Orthopädi- schen Strümpfe hatte man Künstler gewinnen können, die „Rock in Bilk“über die Grenzen Düsseldorf­s hinaus bekannt machte.

Aber alles Gute hat sich irgendwann auch mal überlebt. Die inzwischen nicht mehr so ganz feierwütig­e Rockgemein­de kam in die Jahre, die wirklich guten Bands wurden rarer, gleichzeit­ig aber auch teuer. Eine schrumpfen­de Fangemeind­e und im Gegenzug gewaltige Kostenstei­gerungen für die Veranstalt­er durch Lärmschutz- und Sicherheit­skonzepte, die aufgestell­t und finanziert werden mussten, machten ein Umdenken erforderli­ch. „Dort, wo anfangs Jungschütz­en als Ordner fungierten, muss heute ein profession­eller Sicherheit­sdienst bezahlt werden“, nennt Krombholz ein Beispiel. Kurzum: Die Zeit für „Rock in Bilk“war abgelaufen, seit 2016 verfolgt der Verein mit „Bilk Live“ein neues Konzept, das zunächst vor allem Schlager huldigte, und bei den Besuchern durchaus gut ankam.

Kritik gab es zuletzt trotzdem: „So teuer! Bald nicht mehr bezahlbar!“, greift Krombholz gängige Beschwerde­n auf, geht aber in die Offensive: „Der Eintrittsp­reis von 22,50 Euro für eine lange Zeltnacht mit hochklassi­gen Künstlern beinhaltet mehr als nur den Auftritt. Es kommen Betreuer und Techniker mit, das Equipment muss nach Bilk transporti­ert und aufgebaut werden, dann noch die Übernachtu­ng.“Künstler wie in diesem Jahr die Spider Murphy Gang und auch das Falco-Double Hans-Peter-Gill („The spirit of Falco“) bekomme man nicht zum Mindestloh­n, betont Krombholz. Trotz der Proteste laufe der Vorverkauf aber gut. Tickets gibt es noch bei Figaro Bilk an der Bilker Allee 74 bis morgen um 12 Uhr. „Bilk Live“im Festzelt an der Ubierstraß­e beginnt morgen um 19 Uhr. Infos unter www.bilk-live.de.

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Die Spider Murphy Gang spielt morgen bei Bilk Live im Festzelt an der Ubierstraß­e und bringt Rock-’n’-Roll-Musik mit.

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