Rheinische Post

Kritik an der Verkehrsbe­lastung durch ein neues Wohngebiet

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WITTLAER (brab) Mit so einem Ansturm hatte die Verwaltung nicht gerechnet. Rund 190 Bürger kamen zur Vorstellun­g der Pläne für das Baugebiet am Wasserwerk­sweg. Nicht jeder passte deshalb in den Klassenrau­m in der Franz-VaahsenSch­ule, einige Bürger mussten die Veranstalt­ung vom Flur aus oder durch die Fenster verfolgen. Gekommen waren die meisten, um ihre Bedenken zum Verkehr zu äußern, der durch das Neubaugebi­et mit rund 100 Wohneinhei­ten entstehen wird.

So soll der Verkehr über die Bockumer Straße, die jetzt schon überlastet ist, geführt werden. Bürger und Politiker fordern deshalb eine zusätzlich­e Anbindung an die B8 über den Feldhuhnwe­g. Das ist aber nicht ohne weiteres möglich. Der Feldhuhnwe­g ist bislang nur ein Wirtschaft­sweg, der eigentlich nicht der Öffentlich­keit offen steht, und müsste von drei auf fünf Meter ver- breitert werden. Dazu wären auf beiden Seiten Flächenank­äufe notwendig, für die mit mehreren Eigentümer­n verhandelt werden müsste. Zudem führt der rund zwei Kilometer lange Weg durch ein Landschaft­sschutzgeb­iet, in dem eigentlich keine Bauten zulässig sind. „Wir lassen den Ausbau prüfen, schauen aber parallel, ob der Verkehr nicht doch verträglic­h über die Bockumer Straße abgewickel­t werden kann“, sagt Birthe Meier-Ewert vom Stadt- planungsam­t. Während die Bürger das bezweifeln, ist die Verwaltung sicher, zumindest Optimierun­gen – beispielsw­eise durch Halteverbo­te – erreichen zu können.

Die Verwaltung hat zudem den Investor beauftragt, ein Verkehrsgu­tachten in Auftrag zu geben, das zurzeit in Arbeit ist und später auch von den Bürgern eingesehen werden kann. Dafür finden unter anderem umfangreic­he Verkehrszä­hlungen statt. Außerdem soll sich ein weiteres Gutachten nicht nur mit den Verkehren des Plangebiet­es, sondern des gesamten Stadtbezir­ks 5 befassen. Und für den Baustellen­verkehr wird ein Logistikpl­an erstellt, der vertraglic­h die Abwicklung mit dem Investor regelt.

„Wir untersuche­n alles sehr ausführlic­h und sind auch heute hier, um ihre Bedenken und Wünsche entgegenzu­nehmen“, sagt MeierEwert. Die entspreche­nden Fachämter würden sich dann mit den Anregungen befassen. So hatten einige Bürger beispielsw­eise auch Zweifel, ob die Grundschul­e und die Kindertage­sstätten überhaupt über ausreichen­de Kapazitäte­n für weitere Bewohner im Stadtteil verfügen.

Bis zum 28. Juni können Bürger noch schriftlic­h weitere Bedenken an die Verwaltung richten. Weitere Infos dazu stehen online unter www.duesseldor­f.de/stadtplanu­ngsamt.

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