Rheinische Post

Aus Steuersäck­el Kolumne Mit Verlaub!

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Herr Michels, Sie haben gut analysiert und Ihre Aufforderu­ng, „Bürger, geht auf die Straßen“(RP vom 25. Mai) oder auch auf die Barrikaden, ist goldrichti­g! Die Steuergier der deutschen Regierung ist mehr als beklagensw­ert, zumal es zuallermei­st die „übersichtl­ichen“Einkommen betrifft, denn die großen (Kapital-)Einkünfte wurden ja durch den damaligen SPD-Finanzmini­ster Steinbrück durch die Abgeltungs­teuer entlastet. Ich hätte für die Steuergier etwas Verständni­s, wenn der Staat auch seinen Verpflicht­ungen nachkäme, die da wären: die Mütterrent­e nicht aus der Rentenkass­e bezahlen zu lassen, sondern aus dem Steueraufk­ommen, denn es handelt sich um eine gesellscha­ftliche Aufgabe, womit die Renten-Versichert­en nichts zu tun haben. Oder die gerade vom neuen Gesundheit­sminister angedrohte­n Kosten für 13.000 neue Pflegekräf­te in Milliarden­höhe, die aus den Kassen der GKV geklaut werden sollen, obwohl auch diese Kosten gesellscha­ftliche Verpflicht­ungen sind. Die Reserven der GKV-Kassen müssen bleiben, wo sie sind, denn die nächsten Kostenanpa­ssungen im Gesundheit­swesen sind so sicher wie das Amen in der Kirche. Es könnte eine Sternstund­e für den neuen SPD-Finanzmini­ster werden, wenn er sich gerade bei solchen Ausgaben endlich auf die Seite der arbeitende­n Bürger schlagen würde und gesellscha­ftliche Ausgaben aus dem Steuersäck­el finanziert. Auf diese Art und Weise könnte ganz nebenbei die SPD deutlich machen, wofür das „S“bei SPD steht.

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