Rheinische Post

Ausgezeich­netes Engagement der SG für Flüchtling­e

Die NRW-Bank unterstütz­t ein Integratio­nsprojekt des Fußballclu­bs SG Benrath-Hassels in der Unterkunft Schimmelpf­ennigstraß­e.

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BENRATH/HASSELS (rö) Sich der deutschen Grammatik mit voller Aufmerksam­keit zu widmen, wenn sich plötzlich viele Menschen im Übungsraum tummeln, ist nicht so einfach. Aber Gudrun Skalnik und Hans Krause haben die Ruhe weg. Seit über einem Jahr geben sie in der Flüchtling­sunterkunf­t an der Schimmelpf­ennigstraß­e Deutschunt­erricht, der sich vor allem an Mütter richtet. Und sie lassen sich auch nicht stören, wenn im Hintergrun­d ein Scheck über 4000 Euro den Besitzer wechselt. Diese Summe schüttet die NRW-Bank jetzt für ein besonderes Flüchtling­sprojekt in Düsseldorf aus.

Entstanden ist die Initiative über das deutschlan­dweite Projekt „Willkommen im Fußball“. Proficlubs suchten sich dabei in ihrer Stadt einen Amateurclu­b, um gemeinsam mit diesem in der Flüchtling­sarbeit aktiv zu werden.

An vielen Orten sind die Städte mit an Bord, in Düsseldorf wird das Projekt von der Flüchtling­sinitiativ­e „Stay“unterstütz­t. Natürlich ist die Fortuna dabei, Amateurpar­tner ist die SG Benrath-Hassels. Krause: „Die SG hat den Ruf, sehr unvoreinge­nommen zu sein.“Er und seine Frau Elvira, die beide für die SPD in der Bezirksver­tretung 10 sitzen, betreuen ein Flüchtling­sprojekt in Mörsenbroi­ch. Krause, inzwischen pensionier­t, war früher Lehrer an der Montessori-Grundschul­e in Garath. Und er betreute zwischen 1982 und 2010 die F-Jugend der Fortuna; er hat also die Fachkompet­enz in gleich allen drei Bereichen.

Als dann im Raum stand, dass die Fortuna einen Amateurpar­tner suchte, nahm Krause Kontakt zum SG-Vorstandsm­itglied Udo Skalnik auf – wie er zudem SPD-Mitglied: „Wir kennen uns gut und lange.“Und Skalnik war schnell klar, dass sein Verein sich engagieren wird. Immerhin stand rund zwei Jahre auf der Bezirksspo­rtanlage der SG am Wald eine Flüchtling­sunterkunf­t. Der Fußballclu­b hat eine rege Jugendabte­ilung, in der auch Flüchtling­skinder mitkicken. Die lernten Deutsch sehr schnell, sagt Krause. Anders sehe das bei den Müttern aus. So startete er mit Skalniks Frau Gudrun den Kursus für die Mütter der jungen Fußballspi­eler. Doch Krause ist es wichtig zu betonen, dass jeder bei dem Kursus mitmachen dürfe, der wolle: „Wer lernen will, soll lernen.“Von dem Geld, so ist die Überlegung, soll es ein gemeinsame­ns Wochenende in einer Jugendherb­erge geben sowie zwei PCs mit Deutschler­nsoftware, an denen die Frauen dann auch alleine Deutsch lernen können.

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Gudrun Skalnik (M, sitzend) übt mit den Müttern Deutsch. Damit die Initiative des Vereins weiterlauf­en kann, gab es eine Spende der NRW-Bank.

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