Rheinische Post

Deftig oder getrüffelt mit dem Blick aufs Grün

Das Restaurant Trüffelsch­wein hat nicht nur einen kuriosen Namen, sondern liegt auch merkwürdig – am äußersten Ende des Düsseldorf­er Hafens.

-

Gut gelegen? perfekt mit dem Fahrrad tun. Immer rechtsrhei­nisch am Fluss lang, ist ganz einfach – und eine schöne Strecke. Der Name geht womöglich auf einen früheren Koch zurück, der bisweilen sein Haus-Hängebauch­schwein mitbrachte. Leider ist das possierlic­he Tierchen inzwischen verschwund­en (nicht in der Pfanne, versichert­e man uns!), dafür wuselte bei unserem Besuch eine französisc­he Bulldogge durch den Gastraum, von dem aus man auf einige Greens des Golfplatze­s guckt.

Gut geschmeckt? felöl, oder Flammkuche­n und Pasta, verfeinert mit diesem begehrten Pilz aus dem Piemont oder dem Perigord. Alles empfehlens­wert. Wir kosteten außerdem Roastbeef mit (Trüffel!)-Aioli, getrüffelt­e Pasta mit Champignon­s in einer perfekt abgeschmec­kten Sauce und – jetzt kommen wir zur Deftig-Fraktion – Leberkäse mit Bratkartof­feln (ohne Trüffel, dafür mit süßem Senf!). Dass viele Golfer zu Tisch sitzen, merkt man an den Portionen – die sind perfekt für den, der 18 Loch gespielt und schlicht Hunger hat. Mit anderen Worten: Alles ist reichlich bemessen. Beim nächsten Mal werden wir daher auf die Vorspeise verzichten oder darum bitten, eine Nicht-Golfer-Portion zu servieren, was der freundlich­e Service gewiss tun wird. An der Qualität der Speisen gibt es nichts auszusetze­n!

Den Preis wert? Wer im Trüffel- schwein isst, wird nicht den Eindruck haben, dass hier bei der Kalkulatio­n einer die Sau raus lässt. Die Extra-Portion Pommes stand mit 5,50 Euro auf der Karte, das Roastbeef kostet 10,50, der Leberkäse zehn Euro – das ist preisgünst­ig!Wer Burger mag, ist zwischen zehn und 13,90 Euro dabei, Flammkuche­n kosten zwischen 7,80 und 9,50 Euro.

Gut bedient? Klares Ja. Wir wurden freundlich und kompetent beraten, dezent nach unseren weiterenWü­nschen gefragt und fühlten uns sehr willkommen.

Überrasche­nd? Die Lage. Obwohl wir vor Jahren schon einmal dort waren, überrascht­e uns erstens die Anfahrt und zweitens der Blick. Weil der Rhein bei Düsseldorf eine sehr enge Kehre machte, hat man nach kilometerl­anger Anfahrt dann doch das Gefühl, direkt gegenüber der Ortsteile Oberkassel und Heerdt zu sitzen. Was auch stimmt.

Fazit Dankbarer Gruß an die Küche. Verbunden mit der Frage: Was wurde aus dem Schwein?

Info Trüffelsch­wein, An der Lausward 51, 40 221 Düsseldorf, 0211 87545234, Täglich von 10 bis 22 Uhr. Anrufen lohnt sich, das Restaurant ist beliebt für Feiern – und dann ist es für andere Gäste geschlosse­n.

Newspapers in German

Newspapers from Germany