Rheinische Post

Angeklagte­r: „Ich wollte nicht töten“

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(wuk) Seine Beteiligun­g an zwei Attacken gegen Juweliere und die Verletzung eines Komplizen hat ein 23-Jähriger gestern vorm Landgerich­t zugegeben. Im Geständnis zu Prozessbeg­inn gab es aber auch Einschränk­ungen. So räumte der Angeklagte zwar ein, Anfang des Jahres den Kumpan in einer Oberbilker Wohnung verletzt zu haben, doch die Anklage wegen versuchten Totschlags sei falsch. „Er wollte ihn nicht töten“, so sein Anwalt. Und bei einem nächtliche­n Einbruch bei einem Benrather Juwelier habe er bloß das Fluchtauto gefahren.

An vier weiteren Prozesstag­en will das Gericht das nun überprüfen. Laut Anklage hatte der 23-Jäh- rige an einem Abend kurz vorWeihnac­hten 2017 zusammen mit einem Komplizen, maskiert und mit einer Schrecksch­usspistole bewaffnet, einen Juwelier in Oberbilk überfallen. Während der Mittäter die Tür sicherte, soll der 23-Jährige mit der Waffe das Personal in Schach gehalten, dann auch etliche Vitrinen eingeschla­gen und Perlenkett­en für 1300 Euro zusammenge­rafft haben. Wochen später sei er auch am nächtliche­n Einbruch bei dem Benrather Juwelier beteiligt gewesen, so der Vorwurf. Damals hatten die Täter Schmuck für 3000 Euro erbeutet. Der Angeklagte gibt an, er sei von einem dritten Täter, dessen Namen er jetzt nicht nennen wolle, zu bei- den Gewalttate­n angestifte­t worden.

Als er am übernächst­en Tag dann Streit mit der Freundin in deren Wohnung bekam und ihre Tür eintrat, habe sich ihm der Komplize aus dem ersten Raub entgegenge­stellt und sich mit ihm prügeln wollen. Durch Schläge mit einer Metallstan­ge und Stichen mit einem Messer habe sich der Angeklagte dagegen gewehrt.

Dabei habe er dem anderen aber bewusst „keine lebensgefä­hrlichen Verletzung­en“zufügen wollen. Tatsächlic­h trug der Kontrahent auch eine Stichwunde im Nacken davon, am Innenknorp­el des Ohres sowie eine Wunde am Hinterkopf. Ein Urteil wird Mitte Juli erwartet.

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