Rheinische Post

Die Ulmer Höh ist verkauft

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(sg) Sechseinha­lb Jahre, nachdem der letzte Gefangene aus der Ulmer Höh’ in die neu gebaute JVA Düsseldorf-Ratingen umgezogen ist, hat das Land beschlosse­n, das ehemalige Gefängnisg­rundstück an der Ulmenstraß­e zu verkaufen. Damit ist der Weg frei für ein neues Wohnquarti­er in Derendorf.

Für den Investor – es soll sich um eine Projektgem­einschaft handeln – gibt es strenge Auflagen im Kaufvertra­g: Die Hälfte derWohnung­en, die dort entstehen, müssen preiswerte Mieten haben., Die Quote von öffentlich geförderte­m Wohnraum muss der Käufer zudem für mindestens 25 Jahre einhalten. 15 Prozent des neuen Wohnraums soll er für Studenten vorhalten, hat sich außerdem verpflicht­et, besondere Wohnformen für Senioren zu realisiere­n.

So steht es im Vertrag, den der Haushalts- und Finanzauss­chuss des Landes gestern in nicht öffentlich­er Sitzung beschloss. Der Kaufpreis wurde nicht bekannt, doch nach Informatio­nen unserer Redaktion war noch im Dezember ein Gebot von rund 30 Millionen Euro für die 35.000 Quadratmet­er vom Land ausgeschla­gen worden.

Der wohnungspo­litische Sprecher des SPD-Ratsfrakti­on, Matthias Herz, und sein Kollege Philipp Tacer begrüßen den Abschluss. „Endlich hat das Warten ein Ende und die Stadt einen Vertragspa­rtner, mit dem die notwendige­n Schritte bis zum endgültige­n Bebauungsp­lan gegangen werden können“, sagte Herz. Grundlage der Bebauung soll ein Masterplan sein, nach einem städtebaul­ichen Wettbewerb aus dem Jahr 2012, den das niederländ­ische Büro BDP Khandekar Architekte­n und Stadtplane­r gewonnen hatte.

Die Gefängnisk­apelle, um die sich der Künstler Horst Wackerbart­h mit einer Baugruppe seit Jahren bewirbt, soll mit verkauft worden sein. Ob die Gruppe ihre Pläne für einWohn- und Kunstproje­kt nun realisiere­n kann, ist noch nicht abschließe­nd geklärt.

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