Private Unternehmen bieten sich a
Die private Sicherheitswirtschaft könnte sich noch viel stärker in die strategische Planung der Sicherheitsarchitektur einbringen, betonen Branchenvertreter im Dialog mit Ansprechpartnern aus Politik und Ordnungsbehörden. Dabei gibt es durchaus unterschiedliche Vorstellungen darüber, wie Ordnung und Sicherheit am effizientesten gewährleistet werden können.
Das RP-Wirtschaftsforum „Sicherheit in Deutschland“bietet einen guten Anlass, offen über Dinge zu reden, die unter dem Nagel brennen. Zumal, wenn man Ansprechpartner hat, die etwas bewegen können. Vertreter von Sicherheitsunternehmen nutzen die Gelegenheit, den NRW-Innenminister Herbert Reul (CDU) auf ihre Anregungen anzusprechen. „Die Polizei ist immer noch sehr zurückhaltend bei der Zusammenarbeit mit Kommunen und mit privaten Sicherheitsdiensten“, bemerkt Uwe Gerstenberg (Geschäftsführer der consulting plus Beratung).
Auch Günter Calaminus (W.I.S. Sicherheit) bemängelt: „Die gute Informationsbasis von Unternehmen unserer Branche fließt nicht in die öffentliche und staatliche Arbeit ein.“Calaminus regt eine stärkere Kooperation der Akteure an. „Davon könnte der Staat profitieren.“Stefan Bisanz (Geschäftsführer der consulting plus Sicherheit) meint, die Polizei tue sich keinen Gefallen, wenn sie Sicherheits- dienste nur als „Befehlsempfänger“sehe. „Besser wäre es, wir würden gemeinsam darüber sprechen, was Aufgabe der Polizei ist und was Sicherheitsunternehmen leisten können.“
Ähnlich argumentiert Daniel Schleimer (Securitas): Wenn von Sicherheitspartnerschaft geredet werde, sei das derzeit eine Einbahnstraße. „Wir brauchen eine andere Kommunikation miteinander.“Schleimer nennt als Beispiel Bilder und Videos, die Kameras der Unternehmen aufnehmen. Die könne man doch mit der Polizei teilen, auf deren Tablets zum Beispiel. „Es müsste geklärt werden, wie dies technisch und rechtlich umsetzbar wäre.“
Reul verweist auf Bereiche, in denen die Zusammenarbeit bereits gut funktioniere und wo sie ausgebaut werden könnte: „Bei der Begleitung von Schwertransporten zum Beispiel wurde die Polizei durch die Einbindung von privaten Diensten schon entlastet.“Auch beim Personen- und Objektschutz und an Flughäfen könne man schauen, ob man mit weniger Polizei auskom- men könne. Eines stellt der Minister indes klar: „Sicherheit ist Aufgabe des Staates.“Der Staat müsse aber nicht alles allein machen.
In Düsseldorf funktioniere eine Ordnungspartnerschaft bereits sehr gut, die Zusammenarbeit der Mitarbeiter vom Ordnungsamt mit der Polizei sogar vorbildlich, sagt Ordnungsdezernent Christian Zaum. Bei Veranstaltungen arbeite man auch gut mit privaten Diensten zusammen. Zaum verweist in dem Zusammenhang auch auf den Kriminalpräventiven Rat, ein vor 25 Jahren ins Leben gerufene Netzwerk, das seinerzeit eine Vorreiterrolle in Deutschland gehabt habe.
Beim Objektschutz sei die Polizei ebenfalls durchaus an einer Zusammenarbeit mit Sicherheitsunternehmen interessiert, merkt der Polizeipräsident Düsseldorfs, Norbert Wesseler, an. Auch in anderen Bereichen hält er weitergehende Kooperationen für möglich, etwa bei der Wohnungssicherheit. „Die Diskussion läuft.“Schwieriger werde es bei hoheitlichen Aufgaben oder der Terrorbekämpfung. „Beim
„Die Polizei ist immer noch sehr zurückhaltend bei der Zusammenarbeit“
Einbruchschutz schreibt sich die Polizei Erfolge auf die Fahne, es fehlt aber oft der Hinweis, dass wir dazu beigetragen haben“, kritisiert Gerstenberg indes.
Versöhnliche Töne klingen aber auch durch. Innenminister Reul regt an, die Branche solle Vorschläge unterbreiten, wo die Polizei Aufgaben abgeben kann. Das nehmen die Unternehmensvertreter natürlich gerne auf. „Diese Runde hier ist dafür der richtige Partner“, freut sich Gerstenberg. Thomas Tschersich (T-Systems International GmbH) kann sich