Gas aus Russland
Wyborg
Mit seiner Attacke verfolgt Trump vor allem wirtschaftliche Interessen seines Landes. Lange Zeit waren die USA Importeur von Gas. Dann begannen sie vor einigen Jahren damit, das Gas mithilfe von Wasserdruck aus tief liegendem Schiefergestein zu sprengen. Das Fracking hat die USA inzwischen zum Nettoexporteuer gemacht. Die Internationale Energieagentur rechnet damit, dass der Gasmarkt sich in den nächsten fünf Jahren revolutioniert, weil die US-Produktion dramatisch ansteige. Der Marktanteil der USA auf dem Weltmarkt für verflüssigtes Erdgas (LNG) kann sich demnach auf 40 Prozent verdoppeln. Das Flüssiggas kommt per Schiff nach Europa, etwa über Rotterdam und Hamburg. Je weniger Russland nach Europa verkaufen kann, desto besser für die Amerikaner.
Unipers Sorgen Besorgt verfolgt die Branche Trumps Politik. Sollte er die Firmen vor die Wahl stellen: Pipeline einstellen oder keine US-Geschäfte, dürften sich die meisten wegen der Bedeutung des US-Geschäfts entscheiden, sich Trump zu fügen. „Die aktuelle Sanktionsspirale in der Weltpolitik verfolge ich mit einem sehr unguten Gefühl“, sagte Uniper-Chef Klaus Schäfer. Uniper sei weiter von der energiepolitischen Sinnhaftigkeit für Deutschland überzeugt, zumal die Erdgasproduktion in Europa rückläufig sei und man Erdgas für die Sicherung der Energiewende braucht.