Haschisch-Plantage: Acht Jahre Haft für Ex-Disco-Chef
(wuk) Wegen einer der größten in Düsseldorf bisher entdeckten Indoor-Drogenzucht hat das Landgericht einen 39-jährigen Ex-Geschäftsführer der Kö-Diskothek „Checkers“zu acht Jahren Haft verurteilt.
Er hatte gestanden, nach seiner Disko-Karriere eine Lagerhalle an der Rather Straße angemietet zu haben. Dort waren Ermittler im Mai 2016 nach einem anonymen Tipp auf 2700 Cannabispflanzen und 50 Kilo abgepacktes Marihuana im Millionenwert gestoßen. Die vollautomatische Aufzuchtanlage in einem früheren Schlachthof hätte noch wochenlang funktioniert, so perfekt war sie eingerichtet. Der Angeklagte, auf dessen Namen die Industriehalle angemietet worden war, hatte im Prozess behauptet, er habe von einer solchen Nutzung jahrelang nichts gewusst. Eigentlich habe er die Halle (Monatsmie- te: 4000 Euro) aufgeben wollen, als ein„Deutsch-Asiate“namens„Tam“sie per Handschlag übernommen – und in bar 30.000 Euro für sechs Monate gezahlt habe. Dann gab der Angeklagte doch zu, Anfang 2016 festgestellt zu haben, dass dort tausende von Drogenpflanzen aufgezogen, beleuchtet und bewässert wurden. Der Angeklagte gab an, er sei so von der „Entdeckung“„geschockt“gewesen, dass er Tage gebraucht habe, um sich zu erholen. Bis er soweit war, hatte die Polizei die Anlage ausgehoben. Der Staatsanwalt hatte für den 39-Jährigen elf Jahre Haft beantragt, dagegen hielt der Verteidiger knapp fünf Jahre für ausreichend. Das Gericht sprach den 39-Jährigen wegen Handeltreibens mit Drogen schuldig und traf mit acht Jahren Haft fast die Mitte. Die Einziehung eines errechneten Gewinns von 825.000 Euro wurde angeordnet.