Kinder werden Ampel-Indianer
Aus voller Kehle und voller Stolz sangen 30 Vorschulkinder der Kindertagesstätte Zauberwald in Mörsenbroich das „Ampel-Indianer-Lied“. Stolz können die Kids sein, denn sie hatten den „Fußgängerführerschein“der Düsseldorfer Verkehrswacht erhalten und ihre vom Deutschen Roten Kreuz (DRK) geführte Kindertagesstätte (Kita) hatte den mit 500 Euro dotierten Preis der „Ampel-Indianer-Kita des Jahres“gewonnen. „Unsere Kinder befinden sich unter Aufsicht ständig im Verkehrsraum. Wir machen viele Ausflüge. Nah und fern, mit Bus und Bahn, in die Stadt, ins Theater“, erklärt Kita-Leiterin Manuela Majert. „Im Idealfall werden die Kinder bei uns über 5,5 Jahre auf ihre Verkehrsteilnahme vorbereitet.“
Zu dieser Vorbereitung gehören auch die Einhaltung der DRK-Standards für Kitas bei Ausflügen und zum Verhalten im Straßenverkehr, das Erlernen der Verkehrsregeln, das Einschätzen von Verkehrssituationen und die Teilnahme am Projekt „Fußgängerführerschein“der Verkehrswacht und der Polizei. „Da der Straßenverkehr an Intensität von Jahr zu Jahr zunimmt, kann gar nicht früh genug mit der Verkehrserziehung begonnen werden. Für die Kinder und natürlich besonders für die Kleinen in den Kindergärten steigen mit zunehmenden Verkehrsaufkommen die Gefahren, insbesondere, weil sie ganz anders reagieren als Erwachsene“, erläutert Simon M. Höhner, Geschäftsführer der Verkehrswacht Düsseldorf.
„Die Verkehrssicherheitsberater der Polizei gehen in die Kindergärten und sensibilisieren die Kinder, indem sie ihnen auf spielerische Art und Weise vermitteln, wie sie sich sicher im Straßenverkehr verhalten können. So hat dieVerkehrspuppenbühne der Polizei jährlich Auftritte vor 6000 Kindern. Nach der Vorführung über rot und grün, schnell und langsam werden die Kids in den „Club der Ampel-Indianer“aufgenommen. „Wir sprechen aber auch Probleme an. Viele Kinder sind gehemmt, weil sie von ihren Eltern ständig begleitet werden und sich so nicht zu fähigen Verkehrsteilnehmern entwickeln können“, so Höhner.„Nur wer weiß, sich im Straßenverkehr zu bewegen, kann Risiken für sich und andere reduzieren. Wir wollen Kinder stark machen, selbstbewusst und entscheidungsfähig.“Das scheint zu funktionieren, denn nach Höhners Aussage gibt es in Düsseldorf weniger Schulweg-Unfälle als in anderen NRW-Städten.