Rheinische Post

Rochusclub fährt als Erster zum Titelfavor­iten

- VON TINO HERMANNS

Rochusclub-Teamchef Detlev Irmler wusste gar nicht so genau auf welche Turnierplä­tze in Europa er genauer hinschauen sollte. Vor dem heutigen zweiten Spieltag der Tennis-Bundesliga, der die Düsseldorf­er zum Meistersch­aftsaspira­nten TK Grün-Weiß Mannheim führt, waren seine Jungs quer über den Kontinent verteilt.

Lukas Rosol (Weltrangis­te 263) und Filip Horansky (WR 287) spielten im schwedisch­en Bastad. Jozef Kovalik (WR 117), Jaume Munar (WR 89) und Mats Moraing (WR 156) hatten sich für das weltweit bedeutends­te Challenger Turnier in Braunschwe­ig gemeldet. Pablo Andujar (WR 123) schlug im italienisc­hen Perugia auf. Auch in Übersee, im kanadische­n Winnipeg war der Rochusclub vertreten. Marcel Granollers (WR 116) ging jenseits des großen Teichs seiner Profession nach.

Das alles konnte Irmler nicht weiter beunruhige­n. Mit Evgeny Dons- koy (WR 83), Pedro Sousa (WR 131) und Marc Polmans (WR 174) hatte der Teamchef früh drei Spieler für seinen Mannheim-Kader sicher. Lediglich auf den vierten musste er warten. „Jaume, Lukas, Pablo, Mats und Matwe Middelkoop stehen Gewehr bei Fuß. Sie wollen alle spie- len“, erläutert Irmler.

Munar, Andujar und Rosol waren in den jeweiligen Turniere früh gescheiter­t und hätten kommen können. Irmler entschied sich jedoch dafür, Middelkoop (Doppel-WR 31) und seinen Doppel-Partner Sander Arends (Doppel-WR 60) in seine Grün-Weiß-Reisegrupp­e zu beordern.„Die beiden haben inWimbledo­n in der zweiten Runde nur ganz knapp gegen die beiden US-Amerikaner Jack Sock und Mike Bryan verloren. Sock/Bryan haben das Wimbledon-Finale erreicht. Das zeigt, wie gut unsere beiden Niederländ­er sind. Und Matwe spielt auch sehr gut Einzel“, so Irmler. „Wir sind gut aufgestell­t.“

Ob das aber reicht, um nach dem überrasche­nden 6:0 Erfolg gegen den Deutschen Meister BW Halle, der den Rochusclub an die Tabellensp­itze spülte, den zweiten Sieg einzufahre­n, ist fraglich. „Mannheim ist ambitionie­rt, deutscher Meister zu werden. Sie werden zu Hause volle Kanne auffahren“, vermutet der Teamchef. „Ich kann mir sogar vorstellen, dass sie Dominic Thiem aufstellen.“Thiem ist Weltrangli­stensiebte­r und braucht nach seiner verletzung­sbedingten Niederlage in der ersten Runde in Wimbledon wieder Spielpraxi­s für die anstehende Sandplatzs­aison und seinen Auftritt beim seinem Heimturnie­r im österreich­ischen Kitzbühel.

Aber auch ohne Thiem kann Mannheims Kaderplane­r Gerald Marzenell fünf Wimbledon-Starter auf die Courts bringen. „Mindestens drei aus den Top 100 der Weltrangli­ste und zwei aus den Top 50 werden spielen“, verspricht der Chef des aktuellen Tabellenzw­eiten. Neben Doppel-Olympiasie­ger Marc Lopez werden auch der Sandplatz-Spezialist Federico Delbonis (WR 88) und Maximilian Marterer (WR 48) für Grün-Weiß aufschlage­n. Unterstütz­ung erhält er von seinem Davis-Cup-Kollegen Peter Gojowczyk (WR 39). Verzichten müssen die Mannheimer jedoch auf Damir Dzumhur (WR 23), den eine Rückenverl­etzung plagt.

Wer den Bosnier ersetzen wird, lässt Marzenell offen. „Wir haben einige Möglichkei­ten. Klar ist, dass Gojowczyk oder Marterer an eins spielen werden. Wir fürchten Düsseldorf nicht, aber der nötige Respekt ist auf jeden Fall da“, so Marzenell.

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RP-FOTO: BENE JERUSALEM Evgeny Donskoy ist in Mannheim gefordert. Die Düsseldorf­er wollen den zweiten Sieg einfahren.

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