Mit Plan auf großer Fahrt
Gutes Wetter lockt die Motorradfans regelmäßig auf die Straßen. Eine ausgedehnte Reise auf dem Bike verspricht große Freiheit – doch die sollte gut vorbereitet sein.
Hotel oder Zelt? Diese Frage sollte am Anfang stehen, wenn es um eine ausgedehnte Motorradreise geht. Denn nicht nur die Route und der Komfort hängen davon ab. „Wenn ich mich fürs Campen entscheide, also Zelt, Kocher und so weiter mitnehmen möchte, wird es schnell eng auf dem Motorrad“, sagt Frank Roedel, Chefredakteur der Zeitschrift „Motorrad News“. Er scherzt: „Eine Tube Handwaschmittel ersetzt fünf Unterhosen und fünf Paar Socken.“
Wer zu zweit reist, ist schnell an der Zuladungsgrenze. „Je nach Motorrad bleiben vielleicht zehn Kilo übrig“, schätzt Michael Lenzen vom Bundesverband der Motorradfahrer. Schließlich sei nicht jeder mit einem schweren Reisemotorrad wie der Honda Gold Wing unterwegs.
Ein besonderes Motorrad braucht man für die längere Reise aber nicht. „Natürlich ist der vollverkleidete Tourer auf der Langstrecke schon wegen der aufrechten Sitzposition komfortabler als die meisten anderen Motorrad-Kategorien“, sagt Lenzen. Aber man könne auch mit einem Supersportler auf Reisen gehen. Letztlich sei alles eine Frage der persönlichen Vorliebe und der Fähigkeit, sich einzuschränken.
Roedel hält eine Mittelklasse-Maschine gerade auch, aber nicht nur für Reise-Neulinge für geeigneter als ein schweres Reisemotorrad: „Auf engeren, kleinen Sträßchen schränkt ein solcher Brocken zumindest bei ves Mittun. „Der Sozius muss wissen, wo er sich festhalten und abstützen kann, nicht zuletzt, um sich sicher zu fühlen.“
Ebenso zum Wohlbefinden trägt die richtige Kleidung bei – inklusive Unterwäsche. „Die beste atmungsaktive Jacke nutzt nichts, wenn ich darunter ein Baumwoll-T-Shirt trage, das sich mit Schweiß vollsaugt“, sagt Lenzen. „Ein Regenkombi gehört auf jeden Fall ins Reisegepäck“, ergänzt Moeglich. Der sollte auch schnell zugänglich sein.
Unterwegs sollte man es dann ruhig angehen lassen. „Wenn man keine Erfahrung hat, kann schon eine Etappe von 250 bis 300 Kilometer zur körperlichen Herausforderung werden“, warnt Roedel. Der Zeitplan sollte dabei auch die Straßenbeschaffenheit berücksichtigen. „Wenn man sich für Landstraße statt Autobahn entscheidet, wird man kaum einen Schnitt von 70 Kilometer pro Stunde erreichen können, sondern muss eher mit 40 rechnen“, sagt Lenzen. Gerade im Hochsommer wichtig: genügend Trinkpausen. Zur Absprache in der Gruppe ist dafür eine Bluetooth-Funkverbindung sinnvoll.