Flughafen hat aus dem Chaos gelernt
Lange Schlangen gab es dieses Jahr zum Ferienbeginn kaum. Die Firma Kötter hatte nach einer Abmahnung Leihfirmen eingesetzt.
Lange Schlangen gab es dieses Jahr zum Ferienbeginn kaum. Die Firma Kötter hatte nach einer Abmahnung Leihfirmen eingesetzt. Wenn die Angestellten nicht krank werden, gibt es eine Prämie.
LangeWarteschlangen und entnervte Passagiere prägten 2017 das Bild am Flughafen. Ursache dafür war eine unzureichende Zahl von Mitarbeitern des Unternehmens Kötter an den Sicherheitskontrollen. Für dieses Jahr versprach Kötter jedoch eine dickere Personaldecke und effizientere Abfertigung. Mit dem Ferienstart am Wochenende wurden dieses Versprechen auf die Probe gestellt – und eingehalten.
Samstag acht Uhr. Familie Barthel bereitete sich auf ihren Mallorca-Urlaub vor. Obwohl ihr Flieger erst mittags abheben sollte, hatte sich die Familie für eine frühe Anreise. „Wir wollen auf Nummer sicher gehen“, sagte Vater Stephan. Gemeint ist das Chaos, das sich vor einem Jahr am Flughafen abspielte. Grund dafür war die Sicherheitsfirma Kötter, die im Auftrag der Bundespolizei die Abfertigung an den Sicherheitskontrollen übernimmt. Durch zu wenig Mitarbeiter und hohe Krankenstän- de waren die Abfertigungsschalter chronisch unterbesetzt. Nach einer Abmahnung durch die Bundespolizei versprach Geschäftsführer Peter Lange ausreichend Personal.
Kötter hatte Mitarbeiter verschiedener Leiharbeitsfirmen eingesetzt, um Engpässe zu vermeiden. Außerdem zahlt Kötter Mitarbeitern, die sich in den sechs Ferienwochen nicht krank melden eine 750 Euro Prämie.
„Wir sind mit dem Start der Sommerferien an unserem Airport sehr zufrieden. 261.000 Passagiere haben unseren Flughafen von Freitag bis Sonntag genutzt. Das Zusammenspiel aller beteiligten Partner hat sehr gut funktioniert“, sagte ein Flughafensprecher.
Kritik gab es von Verdi-Sekretär Özay Tarim. Zwar funktionierten die Prämien, sie würden das Problem der Unterbesetzung jedoch nur verschieben. „Statt reguläres Personal aufzubauen schließt Kötter mit den Leiharbeitern wieder nur Lücken“, sagte Tarim. „Wir sind positiv überrascht, sagte Karin Barthel, „ehrlich gesagt hatten wir ein anderes Bild hier erwartet.“Größtenteils betrug die Wartezeit an den Sicherheitskontrollen nicht mehr als fünf Minuten. Für die reibungslosere Ab- fertigung sorgte auch der Flughafen selbst.
Überall im Terminal finden sich mittlerweile Informationsbildschirme, die über die voraussichtlichen Wartezeiten an den einzelnen Kontrollstellen informieren. Zudem wurde der Zugang zum Terminal A vergrößert, um eine größere Menschenmenge abfertigen zu können.