„Fünf Freunde“im Tonstudio belauschen
Ohren auf, Augen zu: So erleben Fans der Hörspielserie „Fünf Freunde“deren Abenteuer. Wir waren bei der Produktion einer Folge und kennen nun ein Geheimnis.
Fiese Schmuggler, Diebe oder Betrüger? Das ist ein Fall für die „Fünf Freunde“. Julian, Dick, Anne und George – und Timmy, der schlaue Hund. Zusammen lösen die Kinder schon seit mehr als 40 Jahren Kriminalfälle in der berühmten Hörspielserie. Nur mit ihren Stimmen führen sie die Zuhörer durch alte Burgen, Höhlen und Geheimgänge. Doch wer sind diejenigen, die den Helden ihre Stimme geben? Höchste Zeit für einen Blick hinter die Kulissen. Der führt aber nicht auf die Felseninsel Kirrin, wo die Serie spielt, sondern nach Hamburg in eine alteVilla. Dort werden in einem Tonstudio alle Folgen aufgenommen. In einem Aufnahmeraum sitzt Heikedine Körting vor einem Pult mit Knöpfen und Reglern für Töne und Geräusche. Sie ist Regisseurin und leitet die Aufnahme. Durch eine Glasscheibe blickt sie in die Sprecherkabine. Allerdings sitzen vor den Mikrofonen nicht junge Detektive, sondern vier Erwachsene. Dabei sind die fünf Freunde doch zwischen zehn und zwölf Jahre alt. „Als sie die Rollen zum ersten Mal gesprochen haben, waren sie selbst noch jung“, erzählt die Regisseurin. Doch während die Kinder im Hörspiel gleich alt bleiben, sind ihre Sprecher im wahren Leben älter geworden. Oft bleiben die Sprecher über Jahre. „Schließlich gewöhnen sich die Hörer auch an die jeweiligen Stimmen“, sagt Heikedine Körting. Manchmal wechselten die Sprecher im Laufe der Zeit. Dann beginnt die Aufnahme für ein neues Abenteuer. Mehrmals lesen die Sprecher ihren Text, bis die Regisseurin zufrieden ist. Wichtig ist die Betonung. Was leicht wirkt, sei in Wahrheit ganz schön schwer, erklärt sie. Die Zuhörer sollen an der Stimme erkennen, wie sich die Freunde fühlen. Dass die Sprecher deutlich älter sind als ihre Rollen, hört man am Ende nicht.„Da gehört viel Übung zu“, sagt Heikedine Körting. Doch auch wenn die Freunde in der Serie nicht älter werden, hat sich viel verändert seit den ersten Folgen. „Unsere Themen sind aktueller geworden“, erzählt Ivo Möller. Er spricht Julian. So geht es etwa auch mal um Tierschutz, Umweltschutz oder Klimawandel. Doch Halt! Wo ist eigentlich Timmy, der Hund? „Seine Geräusche kommen vom Band“, erzählt die Regisseurin. Ein Hund würde auch nicht auf Regie-Anweisungen hören.