Tennistalent Molleker trumpft in Hamburg auf
HAMBURG (dpa) Den bislang größten Erfolg seiner jungen Tennis-Karriere beging Rudolf Molleker im Stile eines abgezockten Champions. Als er im Erstrundenspiel der German Open in Hamburg gegen den routinierten Spanier David Ferrer den Matchball verwandelt hatte, blieb der erst 17 Jahre alte Oranienburger ganz cool und guckte einfach lächelnd ins Publikum. „Innerlich freue ich mich aber natürlich sehr“, sagte er nach dem Erfolg (7:5, 5:7, 6:3). „Ich habe in meiner Karriere größere Ziele, als David Ferrer zu schlagen.“Dennoch wusste er, dass es der bislang größte Erfolg seiner Karriere war. Der Youngster steht nur dank einer Wildcard des scheidenden Turnierdirektors Michael Stich im Hauptfeld.
Als Dreijähriger kam Molleker mit seinen Eltern aus der Ukraine nach Brandenburg. Schon in jungen Jahren verbrachte er viel Zeit auf dem Tennisplatz. Sein Talent bewies er im Jugendbereich. Beim DTB erkannte man schnell, was für ein Juwel sie da in ihren Reihen haben. „Molleker ist das größte Talent, das wir haben“, sagte Dirk Hordorff, DTB-Vizepräsident, vor zwei Jahren dem„Tennis Magazin“. Auch deshalb kümmerte sich eine Zeit lang Davis-Cup-Teamchef Michael Kohlmann um Molleker. Die Schritte, die der derzeit trainerlose Profi macht, machen Mut, dass die Nummer 272 der Welt seinen Weg gehen wird. In Hamburg wartet am Mittwoch (12 Uhr) der Slowake Jozef Kovalik.