Michael Stich lässt Zukunft als Trainer offen
Nach seinem Rückzug als Direktor des Hamburger Tennisturniers will der 49-Jährige in jedem Fall sein Wissen weitergeben.
HAMBURG (dpa) Mit Stolz und Wehmut blickt Michael Stich auf seine zehnjährige Tätigkeit als Direktor der Tennisturniers am Hamburger Rothenbaum zurück. „Ich glaube, wir haben in den zehn Jahren einen sehr guten Job gemacht. Wenn wir die Ausrichtung damals nicht übernommen hätten, würde es das Turnier heute vielleicht gar nicht mehr geben“, sagte der Wimbledonsieger von 1991.
„Wir haben damals ein Turnier übernommen, das nicht wirtschaft- lich war, das nicht funktioniert hat und kurz davor war, ins Ausland verkauft zu werden. Uns war es immer wichtig, die Tradition hier am Rothenbaum zu erhalten“, betonte der Hamburger. „Die Resonanz des Publikums zeigt, dass das Turnier sehr beliebt ist. Ich wünsche den Fans, dass es mit dem Hamburger Turnier weitergeht“, sagte der Norddeutsche, auf den 2019 der Österreicher Peter-Michael Reichel als Verantwortlicher folgt.
Wie es mit ihm persönlich wei- tergeht, ließ Stich offen. „Ich bin jemand, der erst mal das beendet, was er angefangen hat, und dann schaut, was als Nächstes kommt.“Ein anderes Engagement als Turnierchef sei schwierig. „Momentan kann ich mir nicht vorstellen, irgendwo auf der Welt noch einmal Turnierdirektor zu werden“, sagte er.
Unter bestimmtenVoraussetzungen würde Stich, der 1992 in Barcelona an der Seite von Boris Becker Doppel-Olympiasieger geworden ist, als Trainer arbeiten. „Ich hätte schon Lust, mein Wissen weiterzugeben, aber ich möchte dafür nicht um die Welt reisen. Das habe ich hinter mir“, erklärte er.
Auch die Zeit der Showkämpfe sei mit dem knappen Erfolg über John McEnroe (USA) vom vorigen Wochenende passé. „Die aktive Zeit habe ich mit einem Halbfinale in Wimbledon beendet – was gibt es Schöneres! Und jetzt mein letztes Rothenbaum-Match vor so einer Kulisse gegen John McEnroe zu spielen, war auch fantastisch.“