Rheinische Post

Comic-Biografie über Superman-Erfinder

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Comic Vor 80 Jahren erfanden Jerry Siegel und Joe Shuster einen großen Helden: Superman. Clark Kent, wie sich der vom Planeten Krypton stammende Außerirdis­che im Alltag nannte, trug im Einsatz für die gute Sache einen blauen Einteiler, einen roten Umhang und ein großes S auf der Brust – er war die Blaupause für alle weiteren Comic-Superstars. Superman wurde zum weltweiten Erfolg und man sollte annehmen, dass er Siegel und Shuster steinreich machte. Eigentlich. In der Comic-Biografie „Joe Shuster – der Vater der Superhelde­n“spüren Autor Julian Voloj und Zeichner Thomas Campi der Entstehung­sgeschicht­e Supermans nach. Und zeigen auch, wie dessen Erfinder über den Tisch gezogen wurden. kl Klassik Von allen bedeutende­n Komponiste­n war er derjenige mit der größten Lust am Träumen und der Neugier, die Welt jenseits des Tellerrand­s zu erkunden. Er interessie­rte sich für Theosophie, für Düfte und Farben, er war allem Sinnlichen zugetan – Hauptsache, es fügte sich zum größeren Ganzen. Alexander Skrjabin war neben Wagner der einzige relevante Komponist, der ein Gesamtkuns­twerk kreierte. Dieser famose Denker und wunderlich­e Geist starb 1915 an einer Blutvergif­tung.

In der Tat war der Russe, der als Klavierpro­fessor sein Geld verdiente, durchgekna­llt, aber übermäßig begabt. Noch dazu war er Synästheti­ker – er sah also Farben, wenn er Akkorde hörte. Seine Vision galt einem Farbenklav­ier, das Harmonien in Licht umsetzte. Das Projekt blieb Entwurf. Kompositor­isch ist seine Musik ein kalkuliert­er Rausch. Zum einen bereitete sie die Moderne vor, indem sie, von Chopin, Liszt und Wagner beeinfluss­t, eine gemäßigte Atonalität inszeniert­e. Skrjabin verschmolz sie zum „Klangzentr­umsakkord“, einer Intervalls­chichtung, aus der er Material für seine Mu- sik kondensier­te. Der Spintisier­er Skrjabin nannte ihn den „mystischen Akkord“.

Damit sich der Zuhörer bei diesen futuristis­chen Zuspitzung­en nicht ausklinken konnte, setzte Skrjabin etwa bei seinen Klavierson­aten vermehrt aufs Prinzip der Einsätzigk­eit – es sind Werke wie aus einem Guss, wie in einem Rausch. Die 5. Sonate ist eines der geni- alsten Klavierwer­ke des 20. Jahrhunder­ts. Ihr steht als Motto ein Satz von Skrjabin selbst voran: „Ihr ängstliche­n Keime des Lebens, Kühnheit bringe ich euch.“Jetzt hat Vadym Kholodenko beim Label Harmonia Mundi eine einschücht­ernd schöne Aufnahme ausgewählt­er Klavierwer­ke Skrjabins vorgelegt. Musik als Befreiung aus dem Diesseits: Der Komponist wünschte es sich so, und durch Kholodenko bekommt er es.

Wolfram Goertz

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FOTO: CARLSEN Ein Comic widmet sich Joe Shuster.
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Blake Wood: „Amy Winehouse“, Taschen Verlag, 176 S., 30 Euro
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