KLEINE FORSCHER Kinder begreifen die Logik der Pflanzen
Am Rheinufer erklärten Biologen, warum die Samen bestimmter Pflanzen so gut fliegen können.
Noch etwas ratlos blicken die Kinder im Umweltinfozentrum am Rheinufer drein. Bionik? Nur die wenigsten können zunächst mit diesem komplizierten Wort etwas anfangen. Mit Lego-Technik, wie es einige aus ihren Kinderzimmern kennen, hat es jedenfalls nichts zu tun. Also muss ihnen Petra Moog ein wenig auf die Sprünge helfen. „Bionik ist die Verbindung von Natur und Technik. Dabei geht es um in der Natur beobachtete Abläufe, die der Mensch kopiert oder manchmal sogar verbessert hat.“Die promovierte Biologin könnte wohl noch viele Vorträge zu dem Thema halten, wäre ihr Publikum nicht eher an praktischen Dingen interessiert.
Nachdem es in der ersten Ferienwoche um physikalische Kräfte ging, stehen diesmal in der Serie „Haus der kleinen Forscher“Natur und Technik auf dem Agenda. Dazu ge- hen die jungen Forscher der Flugfähigkeit von Samen auf den Grund, die manche Pflanzen zur besseren Fortpflanzung entwickelten. Einen ganzen Nachmittag verbringt Moog damit, Gläser voll mit Ahorn- und Löwenzahnsamen zu füllen. Wie es sich für echte Biologen gehört, werden diese von den eifrigen Kindern erst einmal fachmännisch per Mikroskop unter die Lupe genommen. „Das sieht ja aus wie ein Fallschirm“, sagt Jan. „Und der ähnelt einem Propeller“, weiß auch James zu berichten. Im weiteren Verlauf des Vormittags geht es nun darum, diese Fähigkeiten kopieren zu können. Für die Propeller-Samen des Ahornbaumes gibt es dafür schon vorgefertigte Schablonen. Der Löwenzahn erfordert etwas mehr Geschick. Kleine Löcher müssen durch Plastiktüten gebohrt werden, die – mit einer Kordel verbunden – einen tollen Fallschirm abgeben.
Ob die Gebilde wirklich fliegen können, wollen die Vorschüler natürlich gleich ausprobieren. Die Brüstung am Rheinufer stellt dafür die perfekte Startposition dar. Welche von beiden Techniken die bessere Flugeigenschaft besitzt, können die jungen Forscher allerdings nicht vollständig klären.
Nach Physik und Biologie befasst sich das„Haus der kleinen Forscher“am kommenden Mittwoch mit dem Handwerk. Dann jedenfalls können interessierte Kinder entdecken, wie die Papierherstellung funktioniert. Anmeldungen vorab an: umweltbildung@duesseldorf.de