Rheinische Post

KLEINE FORSCHER Kinder begreifen die Logik der Pflanzen

Am Rheinufer erklärten Biologen, warum die Samen bestimmter Pflanzen so gut fliegen können.

- VON CHRISTOPHE­R TRINKS

Noch etwas ratlos blicken die Kinder im Umweltinfo­zentrum am Rheinufer drein. Bionik? Nur die wenigsten können zunächst mit diesem komplizier­ten Wort etwas anfangen. Mit Lego-Technik, wie es einige aus ihren Kinderzimm­ern kennen, hat es jedenfalls nichts zu tun. Also muss ihnen Petra Moog ein wenig auf die Sprünge helfen. „Bionik ist die Verbindung von Natur und Technik. Dabei geht es um in der Natur beobachtet­e Abläufe, die der Mensch kopiert oder manchmal sogar verbessert hat.“Die promoviert­e Biologin könnte wohl noch viele Vorträge zu dem Thema halten, wäre ihr Publikum nicht eher an praktische­n Dingen interessie­rt.

Nachdem es in der ersten Ferienwoch­e um physikalis­che Kräfte ging, stehen diesmal in der Serie „Haus der kleinen Forscher“Natur und Technik auf dem Agenda. Dazu ge- hen die jungen Forscher der Flugfähigk­eit von Samen auf den Grund, die manche Pflanzen zur besseren Fortpflanz­ung entwickelt­en. Einen ganzen Nachmittag verbringt Moog damit, Gläser voll mit Ahorn- und Löwenzahns­amen zu füllen. Wie es sich für echte Biologen gehört, werden diese von den eifrigen Kindern erst einmal fachmännis­ch per Mikroskop unter die Lupe genommen. „Das sieht ja aus wie ein Fallschirm“, sagt Jan. „Und der ähnelt einem Propeller“, weiß auch James zu berichten. Im weiteren Verlauf des Vormittags geht es nun darum, diese Fähigkeite­n kopieren zu können. Für die Propeller-Samen des Ahornbaume­s gibt es dafür schon vorgeferti­gte Schablonen. Der Löwenzahn erfordert etwas mehr Geschick. Kleine Löcher müssen durch Plastiktüt­en gebohrt werden, die – mit einer Kordel verbunden – einen tollen Fallschirm abgeben.

Ob die Gebilde wirklich fliegen können, wollen die Vorschüler natürlich gleich ausprobier­en. Die Brüstung am Rheinufer stellt dafür die perfekte Startposit­ion dar. Welche von beiden Techniken die bessere Flugeigens­chaft besitzt, können die jungen Forscher allerdings nicht vollständi­g klären.

Nach Physik und Biologie befasst sich das„Haus der kleinen Forscher“am kommenden Mittwoch mit dem Handwerk. Dann jedenfalls können interessie­rte Kinder entdecken, wie die Papierhers­tellung funktionie­rt. Anmeldunge­n vorab an: umweltbild­ung@duesseldor­f.de

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RP-FOTO: ANDREAS BRETZ (v.l.) Henry (7), Adam (5) und Jan (9) basteln im Umweltinfo­rmationsze­ntrum Gebilde, die die Flugeigens­chaft von Samen nachahmen.

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