Eine Hommage an das alte Freibad
In der Galerie „Noirblanche“zeigt Volker Marschall Fotos des ehemaligen „Rheinstadion Freibad“.
DERENDORF/STOCKUM Der Düsseldorfer Fotograf Volker Marschall zeigt anlässlich der Schließung des legendären Rheinstadion-Freibades in Stockum vor 20 Jahren eine Auswahl von Motiven in der Fotogalerie „Noirblanche“an der Rather Straße 34. Die Ausstellung mit dem Titel„Er konnte weder schwimmen noch lesen“lässt beim Betrachten der Fotografien viele schöne Erinnerungen wach werden: die Gerüche von Chlorwasser, Sonnencrème, Linoleumboden und Frittenfett zum Beispiel sind sofort wieder präsent im Kopf und in den Nasen. Bilder vom Sprungturm mit dem Zehn-MeterBrett, dem berühmten „Affenberg“oder dem Eingangsbereich wecken die Lust auf alte Zeiten. Hier traf sich die Szene der Ratinger Straße und der Königsallee ebenso wie die Szene vom Flinger Broich.
Volker Marschall lernte dort selbst schwimmen und organisierte vor 20 Jahren zum Abschied des Freibades eine große Ausstellung, für die er 20 Düsseldorfer Künstler zusammentrommelte, die in der letzten laufenden Saison das Freibad in eine große Kunstinstallation verwandelten. Für die damalige Ausstellung dokumen- tierte Marschall auch das legendäre Freibad mit besonderen Farb- und Schwarz-Weiß-Fotografien. Eine Auswahl von 24 Bildern präsentiert nun die Galerie „Noirblanche“noch bis zum 22. September. Die Aufnahmen in einer kleinen Auflage kann jeder Intressent als gerahmtes Motiv oder als Fotoabzug hinter Plexiglas auch kaufen.
Der ungewöhnliche Titel der Ausstellung „Er konnte weder schwimmen noch lesen“war in der griechischen Antike ein geflügelter Ausspruch für einen kulturlosen Menschen, da damals das Schwimmen genauso wie das Lesen ein hohes Kulturgut war. Ein Ausspruch, der in der heutigen Zeit von zahlreichen Freibadschließungen und Einsparungen sehr aktuell ist.