ART holt den Mehrkampftitel
Die Rather Leichtathletinnen sind bei der weiblichen U18 das Maß aller Dinge.
Der Showdown im Kampf um die Deutschen Mehrkampf-Meisterschaften war angerichtet. Bis zum finalen 800-Meter-Lauf lieferten sich der ART und Bayer Leverkusen ein Kopf-an-Kopf-Rennen. Lange lag der Städtenachbar in Führung. Doch dann mobilisierten die ART-Mädchen all ihre Reserven. Der unbändige Wille war ihnen im Gesicht abzulesen, als sie bei den 800 Metern schließlich 500 Punkte auf die führenden Leverkusenerinnen aufholten. Damit war der ART plötzlich wieder in Front und schnappte sich, angeführt von der bärenstarken Annkathrin Hoven, den viel umjubelten Team-Titel (14.095 Punkte).
Ein derartiges Herzschlagfinale hatte sich nach dem ersten Wettkampftag nicht abgezeichnet. Nachdem Kaja Bins für einen gelungenen Einstand sorgte (100m-Hürden in 14,79), sammelten Karla Gruss und Annkathrin Hoven ihre Punkte mit jeweils 1,66 Meter im Hochsprung quasi im Gleichtakt. Demzufolge lief für den ART alles nach Plan, ehe Bins ihren vielversprechenden Auftritt wegen eines Muskelfaserrisses, den sie sich beim Weitsprung zugezogen hatte, vorzeitig beenden musste. „Das war ein großer Schock für uns. Gerade weil Kaja eine schwierige Saison durchläuft, hätten wir uns besonders gefreut, wenn sie den Wettkampf verletzungsfrei zu Ende bringen könnte“, berichtete Hoven.
Zum Glück hatten die Landeshauptstädter NRWs aber noch Lea Dreilich in ihrem Quartett. Nach einem überzeugenden Hürdenauftritt zum Auftakt (15,61 Sekunden) zauberte die vierte Athletin im Bunde sogar 5,36 Meter in die Sandgrube.
Gemeinsam mit Dreilich hatten sich die ART-Mädchen vor der abschließenden Laufdisziplin noch einmal eingeschworen: „Wir haben uns gesagt, dass wenn wir gewinnen, den Sieg auch Kaja widmen“, verriet Hoven, ehe sie ihre große Stärke ausspielte. „Auf die 800 Meter kann ich mich verlassen“, konstatierte Hoven und absolvierte die Strecke in pfeilschnellen 2:20,53 Minuten. Mit dieser Top-Zeit katapultierte sich die Vielseitigkeitsspezia- listin sogar um sieben Plätze nach vorn und erreichte damit den Silberrang in der Einzelwertung (5.153 Punkte).„Damit habe ich überhaupt nicht mehr gerechnet. Das ist eine tolle Belohnung, die mich sehr glücklich macht.“Die U20-EM in Schweden im kommenden Jahr hat die Siebenkämpferin fest im Visier.