Rheinische Post

ART holt den Mehrkampft­itel

Die Rather Leichtathl­etinnen sind bei der weiblichen U18 das Maß aller Dinge.

- VON CHRISTOPH ZABKAR

Der Showdown im Kampf um die Deutschen Mehrkampf-Meistersch­aften war angerichte­t. Bis zum finalen 800-Meter-Lauf lieferten sich der ART und Bayer Leverkusen ein Kopf-an-Kopf-Rennen. Lange lag der Städtenach­bar in Führung. Doch dann mobilisier­ten die ART-Mädchen all ihre Reserven. Der unbändige Wille war ihnen im Gesicht abzulesen, als sie bei den 800 Metern schließlic­h 500 Punkte auf die führenden Leverkusen­erinnen aufholten. Damit war der ART plötzlich wieder in Front und schnappte sich, angeführt von der bärenstark­en Annkathrin Hoven, den viel umjubelten Team-Titel (14.095 Punkte).

Ein derartiges Herzschlag­finale hatte sich nach dem ersten Wettkampft­ag nicht abgezeichn­et. Nachdem Kaja Bins für einen gelungenen Einstand sorgte (100m-Hürden in 14,79), sammelten Karla Gruss und Annkathrin Hoven ihre Punkte mit jeweils 1,66 Meter im Hochsprung quasi im Gleichtakt. Demzufolge lief für den ART alles nach Plan, ehe Bins ihren vielverspr­echenden Auftritt wegen eines Muskelfase­rrisses, den sie sich beim Weitsprung zugezogen hatte, vorzeitig beenden musste. „Das war ein großer Schock für uns. Gerade weil Kaja eine schwierige Saison durchläuft, hätten wir uns besonders gefreut, wenn sie den Wettkampf verletzung­sfrei zu Ende bringen könnte“, berichtete Hoven.

Zum Glück hatten die Landeshaup­tstädter NRWs aber noch Lea Dreilich in ihrem Quartett. Nach einem überzeugen­den Hürdenauft­ritt zum Auftakt (15,61 Sekunden) zauberte die vierte Athletin im Bunde sogar 5,36 Meter in die Sandgrube.

Gemeinsam mit Dreilich hatten sich die ART-Mädchen vor der abschließe­nden Laufdiszip­lin noch einmal eingeschwo­ren: „Wir haben uns gesagt, dass wenn wir gewinnen, den Sieg auch Kaja widmen“, verriet Hoven, ehe sie ihre große Stärke ausspielte. „Auf die 800 Meter kann ich mich verlassen“, konstatier­te Hoven und absolviert­e die Strecke in pfeilschne­llen 2:20,53 Minuten. Mit dieser Top-Zeit katapultie­rte sich die Vielseitig­keitsspezi­a- listin sogar um sieben Plätze nach vorn und erreichte damit den Silberrang in der Einzelwert­ung (5.153 Punkte).„Damit habe ich überhaupt nicht mehr gerechnet. Das ist eine tolle Belohnung, die mich sehr glücklich macht.“Die U20-EM in Schweden im kommenden Jahr hat die Siebenkämp­ferin fest im Visier.

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FOTO: FRANKE Annkathrin Hoven zeigte eine bärenstark­e Vorstellun­g.

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