Rheinische Post

So will die Stadt das Radwegenet­z weiter ausbauen

Auf mehr als 300 Kilometern Strecke soll das Radhauptne­tz eines Tages verlaufen. Jetzt muss die Politik die Weichen für ein großes Paket neuer Radwege für das Netz stellen.

- VON LAURA IHME

Düsseldorf soll fahrradfre­undlicher werden. Dazu wurden in den vergangene­n Wochen beispielsw­eise überall in der Stadt neue Fahrradstä­nder aufgestell­t, immer wieder betonen die Politiker des Ampel-Bündnisses aus SPD, FDP und Grünen, wie wichtig ihnen die Förderung der Radmobilit­ät ist. Herzstück der Fahrrad-Politik ist der Bau des Radhauptne­tzes, das die Bezirkszen­tren der Stadt miteinande­r verbinden soll. Gab es zuletzt Kritik an einer zu langsamen Umsetzung der Pläne, soll die Politik jetzt grünes Licht für gleich 17 Maßnahmen geben. Kostenpunk­t: rund 27,2 Millionen Euro. Die Hintergrün­de im Überblick.

Die aktuellen Maßnahmen Für 17 Teilstücke des Radhauptne­tzes soll die Politik jetzt einen Sammel-Bedarfsbes­chluss fassen. Was sich sehr sperrig anhört, ist in Wahrheit ein ganz nützliches Instrument: Dadurch, dass die Maßnahmen gebündelt verabschie­det werden, hat die Fachverwal­tung die Möglichkei­t, für sie alle eine Detailplan­ung auszuarbei­ten – und das schafft Flexibilit­ät:Verzögert sich eine der Maßnahmen, etwa weil die entspreche­nden Straßen noch für andere Bauarbeite­n beanspruch­t werden, bevor ein neuer Radweg dort entstehen kann, haben die Planer im Amt für Verkehrsma­nagement die Möglichkei­t, mit einer anderen Maßnahme fortzufahr­en.

Das aktuelle Paket sieht etwa den Ausbau eines Radfahrstr­eifens auf der Oberbilker Allee zwischen Cornelius- und Volksgarte­nstraße sowie die Erneuerung des Radwegs an der Witzelstra­ße zwischen Moorenplat­z und Christophs­traße vor (alle Maßnahmen siehe Grafik). Umgesetzt werden soll das Paket in den nächsten Jahren. Derzeit geht die Verwaltung davon aus, dass mindestens 27,2 Millionen Euro ausgegeben werden müssen. Weil sie aber erst nach dem Bedarfsbes­chluss weiter planen darf, kann es Abweichung­en von bis zu 30 Prozent geben. Deshalb muss die Politik später auch noch einmal über die endgültige Finanzieru­ng ab- stimmen – dann allerdings wieder für jeden neuen Radweg gesondert.

Das Radhauptne­tz 2014 wurde der Entwurf für das Radhauptne­tz beschlosse­n. Es soll eines Tages eine Radweg-Strecke von 300 Kilometern umfassen und die Stadtbezir­ke miteinande­r verbinden. Seit dem ersten Beschluss wurden bereits einige Maßnahmen umgesetzt wie etwa der Radweg auf der Aachener Straße. Das gesamte Netz (ebenfalls auf der Grafik zu sehen) ist aber noch nicht fertig. Es soll eines Tages meh- reren Anforderun­gen gerecht werden: So soll es sicher, leicht erkennbar und einprägsam sowie direkt sein, damit Radfahrer, die längere Strecken innerhalb der Stadt zurücklege­n, keine Umwege fahren müssen. Außerdem sollen die Wege schnell sein. Bedeutet: Radfahrer sollen darauf so ungehinder­t fahren können, dass sie Geschwindi­gkeiten von bis zu 25 km/h erreichen. Und weil eben die meisten Radfahrer bereits jetzt auch die Hauptachse­n in die Stadt nutzen, sind sie zum Großteil im Plan enthalten. Die Reaktion auf die aktuelle Entwicklun­g Lerke Tyra vom Allgemeine­n Deutschen Fahrrad-Club (ADFC) ist froh, dass ein ganzes Paket beschlosse­n werden soll. „Das beschleuni­gt das Ganze und das freut uns, denn uns geht der Radwegausb­au nicht schnell genug“, sagt sie. Deshalb habe der ADFC sich dem Vorgehen der Verwaltung angeschlos­sen: Als Mitglied der Fachgruppe Radverkehr, die die Umsetzung des Radhauptne­tzes begleitet, kann der ADFC frühzeitig bei den Plänen mitreden.

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