Über 5700 Erstklässler machen sich auf den Weg zur Schule
Bei der „i-Dötzchen-Aktion“in der St. Cäcilia-Schule empfahlen Experten von Verkehrswacht und Polizei Eltern, ihre Kinder nicht mit dem Auto zur Schule zu bringen.
Die Schule hat begonnen — über 5700 i-Dötzchen gehen jetzt in Düsseldorf täglich den Weg zur Schule. Die Verkehrswacht bereitete gemeinsam mit Lehrern, Polizisten und Oberbürgermeister Thomas Geisel die Erstklässler und ihre Eltern auf die Herausforderungen in der Schulwelt und im Straßenverkehr vor. Bei der„i-Dötzchen-Aktion 2018“an der Katholischen Grundschule Erich-Müller-Straße (St. Cäcilia-Schule) verteilten sie rote Mützen und hilfreiche Tipps.
Die Aula in der St. Cäcilia-Schule ist voll – die neuen i-Dötzchen sitzen gespannt in der ersten Reihe, ihre Paten aus der vierten Klasse warten am Rand auf ihre Schützlinge. Großeltern, Eltern und Geschwister sitzen stolz in den hinteren Reihen.„Worauf muss man beim Schulweg achten?“, fragt Thomas Geisel die Kleinen. „Autos“, „Ampeln“, rufen die i-Dötzchen ihm zu. „Super, da wisst ihr ja schon fast alles“, antwortet der Oberbürgermeister.
Rote Mützen sollen die Autofahrer auf die Erstklässler aufmerksam machen, wenn sie die Straßen überqueren. „Bitte lasst die Kappen zumindest in der Winterzeit auf“, sagt Andreas Hartnigk, Vorsitzender der Verkehrswacht. Aber ein wichtiger Tipp richtet sich vor allem an die Eltern: die Kinder den Schulweg gehen zu lassen. „Eltern, bitte fahrt die Kinder nicht mit dem Auto zur Schule“, sagt Hartnigk. Sie würden so vor der Schule ein Verkehrschaos und somit selbst Gefahrensituationen schaffen. Und: „Kinder, die häufig mit dem Auto zur Schule gebracht werden, zeigen oft Unsicherheiten beim Verkehrstraining“, sagt Nina Hellmann, Klassenlehrerin an der St. Cäcilia-Schule. Ab der ersten Klasse gibt es ein Verkehrstraining auf dem Schulhof. Grundsätzlich seien die meisten Kinder motorisch fit, manchmal zeigen sich aber Probleme.
„Kinder äußern irgendwann selber den Wunsch, alleine gehen zu wollen“, sagt Simone Grüger, die mit ihrer Tochter Paula den ersten Schultag feiert. Das erste Kind habe sie ein komplettes Jahr beglei- tet, beim zweiten sei sie nur noch ein halbes Jahr mitgegangen. Jetzt befürchte sie, nur noch eine Woche dabei sein zu dürfen, sagt die 43-Jährige. Ganz alleine darf sich Paula dann aber noch nicht zur Schule aufmachen: In einer Gruppe von Nachbarskindern geht es von der Augsburger Straße gemeinsam zur Erich-Müller-Straße. Gefährliche Einfahrten, wie beispielsweise die zum Städtischen Schloss-Gymnasium, übe sie im Vorfeld mit der Sechsjährigen.
Michael Wollziefer vom Präventionsteam der Verkehrspolizei in Düsseldorf bereitet die Kleinsten auf den Straßenverkehr auch an der Erich-Müller-Straße vor. „Kinder haben immer Schwierigkeiten, sich im Straßenverkehr zu bewegen“, sagt Wollziefer. Sie können Entfernungen, Geschwindigkeiten und Bremswege noch gar nicht einschätzen. Deswegen sei es umso wichtiger, mit den Kindern zu üben. „Die Eltern sehen ihre Kinder 365 Tage im Jahr, die Schule 200 und wir höchstens zehn Tage. Wir vermitteln die Basics, die Eltern müssen diese vertiefen“, sagt Wollziefer.
Ina, Benjamin und Till sind drei frisch gebackene Erstklässler und haben schon fleißig mit der Familie denWeg zur Erich-Müller-Straße geübt. „Ich bin schon zweimal mit meiner Mama den Schulweg gegangen“, sagt Benjamin. Ina wird zukünftig erstmal von ihrem Papa zur Schule begleitet und Till geht zusammen mit seiner Schwester zur Schule.