Anwohner bedauern Verlust ihrer Glockenblumen
HEERDT (hiw) Und wieder haben städtische „Saubermänner“Pflanzen an privaten Hausmauern beseitigt. Diesmal hat es ein Haus an der Viersener Straße erwischt. Dort hatten die Künstlerin NeleWaldert und Markus Loh,Vertreter der Grünen in der Bezirksvertretung 4, Glockenblumen an der Hauswand gepflanzt und mit Mühe über die heißen Tage gebracht. „Und dann kommt die Stadt mit der Sense und vernichtet die Pflanzen, die auch Nahrungsquelle für Bienen und Hummeln waren“, ärgert sich Loh. „Ich finde es ja grundsätzlich gut, dass wir als Stadt großenWert auf Sauberkeit legen. Aber das Entfernen von Pflanzen, die die Bürger selbst gesetzt haben – das geht doch entschieden zu weit.“
Auch die Entfernung von Wildkräutern könne durchaus kritisch gesehen werden, ergänzt Loh. Fraglich sei, ob dann die freien Stellen schöner aussähen. Der BUND teile im Übrigen diese Kritik. Zur Ehrenrettung der Stadtverwaltung lässt Loh nicht unerwähnt, dass sich der Vorarbeiter hinterher noch entschuldigt und Blumen als Ersatz angeboten habe. „Ich werde aber die Glockenblumen wieder selbst ziehen und pflanzen.“
Loh kritisiert die Aktion besonders von dem Hintergrund, dass sie kein Einzelfall ist. Im Mai waren privat gepflanzte Stockrosen und Malven an der Drakestraße in Oberkassel der Sauberkeitskampagne der Stadt „Straßen ohne Unkraut“zum Opfer gefallen.