Giefers Patzer kosten Augsburg Punkte
AUGSBURG (sid) Fabian Giefer verließ das Stadion nach den vielleicht schwärzesten Minuten seiner Karriere keineswegs fluchtartig. Der Torwart des FC Augsburg nahm sich Zeit für Autogramme und machte Selfies mit Fans, sprechen wollte er aber nicht über die aus seiner Sicht grausame Szene beim 2:3 (2:1) gegenWerder Bremen.„Selbst Manuel Neuer hat sich schonmal einen reingeschmissen, das ist halt so“, sagte FCA-Manager Stefan Reuter milde, als er die entscheidende Situation beurteilte.
Eine vollkommen harmlose Hereingabe von Bremens Max Kruse hatte Giefer in der 75. Minute unerklärlicherweise durch die Beine gelassen, dahinter stand Davy Klaassen und schob unbedrängt zum Siegtor für Werder ein. Für Augsburg war eine starke Leistung mit den Toren von Ja-Cheol Koo und Philipp Max am Ende nichts wert. „Ich möchte nicht in seiner Haut stecken“, sagte FCA-Verteidiger Martin Hinteregger über den Pechvogel im Tor, der zunächst Pfiffe des eigenen Anhangs erlebte, aber kurz darauf auch wieder aufmunternde Rufe.
Augsburgs Trainer Manuel Baum war emotional so mitgenommen, dass er zeitweise den Tränen nah schien, er bezeichnete diesen Sams- tag als „mit das Schwierigste, was ich bisher mitgemacht habe“. Seine Erklärung zu Giefer war zweigeteilt. „Mit dem Mensch fühle ich in solchen Situationen natürlich mit“, sagte Baum, aber: „Seine Leistung hat er jetzt zweimal nicht gebracht.“Der FCA hat nach dem vierten Spieltag statt acht nur vier Zähler. „Wir stehen nach zwei Spielen mit so heftigen individuellen Fehlern mit null Punkten da“, sagte Baum.