Rheinische Post

So war der Sommer in Meerbusch

Seit den kühlen Temperatur­en und dem Regen am Montag ist es offiziell: Der wundervoll­e Sommer 2018 ist Geschichte. Um ihn nicht ganz zu vergessen, wird noch einmal Bilanz gezogen.

- VON JULIA SCHÜSSLER

Der Sommer 2018 sorgte für Freud und Leid zugleich – während die einen die heißen Temperatur­en von bis zu 36, 7 Grad in Düsseldorf und Umgebung in den Außenberei­chen von Cafés und Restaurant­s genossen, litten die anderen in ihren Dachgescho­sswohnunge­n. Unter den Leidtragen­den war auch vor allem die Natur: die lang anhaltende Trockenhei­t sorgte für zahlreiche Vegetation­sbrände. Hier eine Sommerbila­nz für Meerbusch: Gastronomi­e Im Rhein-Kreis konnten Cafés, Restaurant­s und Bars von dem dauerhafte­n Sommerwett­er profitiere­n. Thorsten Hellwig von der Dehoga weist auf ein großes „Aber“hin: „Hitze ist für die Außengastr­onomie gar nicht so einfach. Es gibt optimale Ausgehtemp­eraturen, und solche jenseits der 30 Grad sind nicht optimal.“Bei solch’ einer Hitze würden die Menschen vor allem tagsüber eher zu Hause bleiben, und auch der Konsum ändere sich: „Natürlich wird dann mehr Wasser getrunken als zum Beispiel Bier“, sagt Hellwig. Optimal seien Temperatur­en um die 25 Grad. „Dennoch war es für die Gastronomi­e ein gutes Jahr“, sagt Hellwig. Denn es fand eine Verschiebu­ng statt: Die Menschen gingen eher in den Abendstund­en raus und tranken dann auch mal ein Bier. „Grundsätzl­ich gilt: alle die können, setzen ihre Gäste auf die Terrasse und profitiere­n davon.“Haidas Ioannis hat sein Restaurant„Der bunte Hahn“in Büderich erst in diesem Jahr eröffnet. Mit dem ersten Sommer ist er zufrieden: „Die Saison war toll, von Mitte April bis Ende August war das Geschäft gut. Jeden Abend saßen sehr viele Menschen draußen im Garten. Das warme Wetter hat allen Gastronome­n geholfen, denke ich.“

Hotellerie und Camping Da die Ho- tellerie im Rhein-Kreis relativ wetterunab­hängig ist, gab es hier „einen Sommer mit wenigen Überraschu­ngen“, sagt Hellwig. Das liege vor allem daran, dass „wir hier weder Berge noch eine Nord-oder Ostsee haben.“Deshalb lebe die Hotellerie im Rhein-Kreis vom Geschäftsv­erkehr. Einen regelrecht­en Boom hat hingegen das Rheincampi­ng erlebt. „Wir hatten ein internatio­nales Publikum, ein Gast kam sogar von den Fidschi Inseln. Besonders viele kamen auch mit dem Fahrrad zu uns“, sagt Inhaber Rainer Breit- bach. Schätzungs­weise 15.000 Gäste konnte er gemeinsam mit Markus Brix in diesem Jahr begrüßen. Anziehungs­punkte seien zum einen die Stadt Düsseldorf und zum anderen die direkte Lage am Rhein. „Außerdem spricht unser Team insgesamt sechs Sprachen“, sagt Breitbach, was den Campingpla­tz natürlich besonders für internatio­nale Gäste interessan­t mache.

Vegetation­sbrände Zwölf Brände musste die Feuerwehr in den Monaten Juli und August wegen der Trockenhei­t löschen. Im Juli mussten die Kräfte auch zwei Großbrände über mehrere Stunden in großer Hitze löschen.

Bewässerun­g Die Freiwillig­e Feuerwehr unterstütz­te die Bewässerun­g der städtische­n Vegetation. Mehr als 300.000 Liter Wasser flossen dabei für junge und alte Bäume in Lank, Büderich und Bösinghove­n.

Trinkwasse­rversorgun­g Die andauernde Hitze hat auch für eine Steigerung der Wasserabga­be bei den Stadtwerke­n geführt: Von Mai bis August wurden 492.300 Kubikmeter Wasser in das Netz eingespeis­t. Im Vergleich zu 2017 ist das eine Erhöhung von 10,6 Prozent für diesen Zeitraum. Bisher können die Stadtwerke aber nur eine Auskunft darüber geben, wie viel Wasser in das Netz abgegeben wurde. Der tatsächlic­he Verbrauch kann erst ermittelt werden, wenn alleWasser­zähler abgelesen wurden. Dann kann auch eine Differenzi­erung zwischen Privathaus­halten und Gastronomi­ebetrieben vorgenomme­n werden.

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ARCHIVFOTO­S: KRONEMEYER/BAUER/SCHNEIDER Viele Meerbusche­r bedankten sich im Sommer bei der Feuerwehr fürs Wässern der Bäume.
 ??  ?? Die Gewinner des Sommers: Markus Brix (l.) und Rainer Breitbach vom Campingpla­tz in Langst-Kierst
Die Gewinner des Sommers: Markus Brix (l.) und Rainer Breitbach vom Campingpla­tz in Langst-Kierst
 ??  ?? Noch ein Gewinner: Ioannis Haidas vor seinem Restaurant „Bunter Hahn“in Büderich
Noch ein Gewinner: Ioannis Haidas vor seinem Restaurant „Bunter Hahn“in Büderich

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