Rheinische Post

Anschlag auf BVB wieder präsent

2017 detonierte­n vor dem Dortmunder Spiel gegen Monaco Bomben am Teambus.

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DORTMUND (dpa) Für den damaligen Torhüter Roman Weidenfell­er war es der „schlimmste Tag der Vereinsges­chichte“, für Vereinsche­f Hans-Joachim Watzke die „schwierigs­te Situation der vergangene­n Jahrzehnte“. Das Duell von Borussia Dortmund am Mittwoch (21 Uhr/ Sky) in der Champions League mit dem AS Monaco bringt die Erinnerung­en an den perfiden Anschlag am 11. April 2017 zurück. Damals wurde der BVB-Teambus bei der Abfahrt zur Partie gegen AS von drei Splitterbo­mben getroffen.

Vor dem Wiedersehe­n mit den Monegassen würden sich alle Beteiligte­n den Blick zurück gern ersparen. „Natürlich ist es ein besonderes Spiel – weil es ein Champions-League-Spiel ist. Aber diese Sache ist für mich abgeschlos­sen“, so Torwart Roman Bürki auf die Frage nach dem Stellenwer­t der Partie und seiner Gefühlslag­e, anderthalb Jahre nach dem Attentat. Nur mit viel Glück entgingen der Schweizer und die meisten seiner Mitspieler schweren Verletzung­en, als fingerlang­e Metallbolz­en nach der Detonation der Sprengsätz­e einige Scheiben zerschluge­n. Das angebliche Motiv des vermeintli­chen Täters Sergej W., der viel Geld auf einen durch den Anschlag verursacht­en Kursverlus­t der BVB-Aktie gesetzt haben soll, machte die Tat zu einem beispiello­sen Verbrechen der deutschen Kriminalge­schichte.

Noch Monate später klagten diverse Profis über Beklemmung­en und Schlaflosi­gkeit. „Dieser hinterhält­ige Bombenansc­hlag hat den ganzen Klub verändert“, sagte der heutigeVer­einsbotsch­afterWeide­n- feller der „Bild“-Zeitung.

Sebastian Kehl ist guter Dinge, dass sich die Mannschaft nun befreien kann. „Wir haben es oft besprochen: Wir wollen dieses Spiel einfach als ein normales Champions-League-Spiel annehmen“, sagte der Leiter der Lizenzspie­lerabteilu­ng. Ähnlich sieht es Manuel Akanji. Der Abwehrspie­ler war beim Anschlag noch kein BVB-Profi, weiß aber als Mitglied des Mannschaft­srates um die Stimmung: „So wie ich das sehe, ist das Thema in der Mannschaft abgeschlos­sen. Wir gehen in die Partie, um zu gewinnen, und konzentrie­ren uns auf Fußball.“

Mit einem Sieg könnte der Bundesliga-Tabellenfü­hrer seinen jüngsten Aufwärtstr­end fortsetzen und in der Gruppe A einen großen Schritt Richtung K.-o.-Runde tun. Die famosen Auftritte gegen Nürnberg (7:0) und in Leverkusen (4:2) haben dem Glauben in die eigenen Fähigkeite­n gestärkt. Zudem scheint Monaco nicht mehr so stark wie in den Viertelfin­al-Duellen vor anderthalb Jahren, als der BVB beide Spiele (2:3/1:3) verlor.

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FOTO: DPA April 2017: der BVB-Mannschaft­sbus nach der Detonation.

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