Netflix zeigt Film über Utøya
Am 22. Juli 2011 zündete der Rechtsextremist Anders Behring Breivik zuerst eine Bombe im Zentrum von Oslo, bevor er in einem Ferienlager auf der Insel Utøya auf Jugendliche schoss. 77 Menschen starben bei den Anschlägen. Wie ergeht es den Überlebenden, die mit dem Trauma leben müssen? Davon erzählt der Spielfilm „22. Juli“, der ab Mittwoch bei Netflix zu sehen ist.
Regie führte Paul Greengrass, der mit Kino-Großproduktionen wie der „Bourne“-Reihe international bekannt wurde. Beim Film „22. Juli“entschied er sich allerdings für eine stillere und umso eindringlichere Inszenierung: Der Brite nimmt sich reale Figuren zum Vorbild und erzählt deren Erlebnisse. Neben Breivik und dessen Pflichtverteidiger steht dabei vor allem der junge Überlebende Viljar Hanssen im Zentrum. Er ist mit seinem jüngeren Bruder und Freunden auf der Insel, als das Massaker beginnt. Er flieht, wird dann aber angeschossen.
Regisseur Greengrass braucht nur wenige Szenen, um das Grauen zu verdeutlichen. Anders als der kürzlich gestartete Kinofilm „Utøya 22. Juli“, der das Attentat minuziös nachstellt, will Greengrass mehr. Ihn interessiert, wie es den Überlebenden und Betroffenen geht – und genau das macht „22. Juli“so sehenswert. dpa
„22. Juli“, Netflix, ab Mittwoch