Vikings drohen Anschluss zu verlieren
Der Handball-Zweitligist trifft am Wochenende auf die direkte Konkurrenz im Tabellenkeller: Am Freitag sind die Rimpar Wölfe im Castello zu Gast, zwei Tage später tritt das Schlusslicht beim HC Elbflorenz in Dresden an.
Wohin führt der Weg des HC Rhein Vikings? Der Handball-Zweitligist liebäugelt mittelfristig mit einem Aufstieg in die Bundesliga, aktuell droht jedoch der Sturz zurück in die Drittklassigkeit. Die Vikings stehen mit nur drei Punkten nach elf Spielen am Tabellenende, das rettende Ufer ist derzeit schon sechs Zähler entfernt. Mit dem GAU eines Abstiegs und dessen möglichen Konsequenzen befasse man sich aktuell aber noch nicht, betont Stefan Hölzel, Leiter des Bereichs Marketing und Public Relations: „Damit starten wir im März oder April, wenn es dann immer noch aktuell ist.“Bis dahin hoffen die Verantwortlichen aber darauf, dass der sportliche Knoten bei der Mannschaft endlich platzt. Der letzte – und bisher einzige – Saisonsieg liegt bereits knapp zwei Monate zurück: Mitte September gelang ein 27:25-Erfolg gegen den HSV.
Zwei Spiele später trennten sich die Vikings von ihrem damaligen Trainer Ceven Klatt. Die erhoffte Trendwende blieb jedoch bislang aus. Von der Philosophie Bohrmanns sei man komplett überzeugt. Der 50-Jährige wurde zunächst nur als Interimslösung vorgestellt, mittlerweile können sich die Vikings-Macher jedoch – auch angesichts mangelnder Alternativen auf dem Markt – ein längeres Engagement vorstellen. „Die Mannschaft hat sich sehr für Jörg ausgesprochen“, unterstreicht Pankofer. Nach dem 17:28-Nackenschlag vom Sonntag in Dessau haben die Vikings nun eine große Chance, sich mit zwei Siegen gegen die direkte Konkurrenz im Tabellenkinder etwas Luft zum Atmen zu verschaffen. Am Freitag ab 19 Uhr sind die Rimpar Wölfe im Castello zu Gast, zwei Tage später tritt die Neuss-Düsseldorfer Handballgemeinschaft beim HC Elbflorenz in Dresden an (17 Uhr). Mit drei bis vier Punkten könnten sich die Vikings im Kampf um den Klassenerhalt zurückmelden. Sollte der Negativlauf jedoch anhalten, so könnte der Anschluss ans rettende Ufer noch vor dem Advent aus dem Blick geraten.
„Handball ist viel Kopfsache, das ist im Moment wohl das Schwierigste“, analysiert Pankofer, „der Glaube an die eigene Stärke fehlt momentan. Dies wird sich durch ein Erfolgserlebnis sicherlich ändern, während jede Niederlage weiter am eigenen Selbstvertrauen nagt.“Aktuell hin- terfrage sich jeder im Verein, was er besser machen könne, betont Hölzel. Während die Vereinsvertreter Klinken putzen und für mehr Zuschauer bei den Heimspielen werben, wird von den Spielern noch mehr Einsatz gefordert: „Die Spieler müssen noch mal fünf bis zehn Prozent draufpacken“, fordert Hölzel vor dem richtungsweisenden Wochenende und ergänzt:„Die Disziplin ist in der Mannschaft jetzt vorhanden, nur das Spielerische fehlt noch.“Gerüchte, dass nach der Trennung von Ivan Milas Unruhe in der Mannschaft herrsche, dementierte Hölzel. Hoffnung ziehen die Vikings aus der langenWinterpause aufgrund der Weltmeisterschaft im Januar. „Das wird quasi eine zweite Saisonvorbereitung, da wird auch auf dem Handball-Markt viel passieren“, erwartet Hölzel.
Am Wochenende kann Trainer Jörg Bohrmann auf den gesamten Kader zurückgreifen. Als Marschroute gibt er vor: „Wir müssen aggressiver und mutiger werden.“Das Vertrauen in seine Schützlinge sei vorhanden: „Die Mannschaft arbeitet hart, bringt die Qualität aber nicht auf die Platte.“Vielleicht gelingt ja am Freitagabend mit der Unterstützung der Zuschauer der ersehnte Befreiungsschlag. Mitte Oktober fand das erste Vikings-Fantreffen statt, gegen Ferndorf nahmen die Verantwortlichen eine deutlich bessere Unterstützung wahr. Und so ist die Hoffnung, dass die Zuschauer im Castello das Team gegen die RimparWölfe zum Heimsieg peitschen.