Polizei bereitet sich auf arbeitsreichen Samstag vor
Hertha-Fans sind weder auf die Ordnungskräfte noch auf ihren Verein gut zu sprechen.
(erer) Die Polizei rechnet mit einem Großeinsatz am bevorstehenden Fußballnachmittag. Seit dem legendären Relegations-Rückspiel 2012 sind Fortunas und Herthas Fans nicht eben beste Freunde. Trotzdem ist die Polizei durchaus entspannt: Die Berliner Fans reisen per Bus und Bahn zum Spielbeginn an, und auch die Rückreise ist noch am Samstag geplant.„Es wird in der Altstadt kaum zu unerwünschtem Fan-Kontakt kommen“, heißt es im Polizeipräsidium.
Die Partie wird von den Polizei- experten zwar nicht mit der höchsten Sicherheitsstufe, wohl aber als „Risikospiel“eingestuft. Auch am Hauptbahnhof wird die Bundespolizei deshalb ihre Kräfte verstärken.
Grund für die erhöhte Vorsicht ist ein Polizei-Einsatz im Hertha-Block beim vergangenen Auswärtsspiel in Dortmund. Zum Einlauf der Mannschaften zündeten die Berliner Anhänger Pyrotechnik. Daraufhin marschierte eine Hundertschaft der Polizei in den Block. Videoaufnahmen zeigen, wie mehrere Polizisten ein Banner der Berliner entfer- nen wollten. Die Fans wehrten sich, die Lage eskalierte. Mit Fahnenstangen schlugen die Anhänger auf die Polizisten ein, die reagierten mit Tränengas. Hertha-Fans verwüsteten daraufhin die Sanitäranlagen, bewarfen die Polizei mit Keramikteilen. Mittlerweile haben Berliner Fans Anzeige gegen die Polizei und auch Michael Preetz„wegen Beleidigung und übler Nachrede“gestellt.
Herthas Manager hatte nach dem Spiel in Dortmund von einer „Katastrophe“gesprochen und zur Kritik an der Vorgehensweise der Poli- zei gemeint:„Einen möglicherweise unverhältnismäßigen Einsatz der Polizei mit Gewalt zu rechtfertigen, das muss mir mal einer erklären.“
Seit Monaten schon herrscht zwischen Fan-Gruppen und der Klubführung Eiszeit. Beim letzten Heimspiel verweigerten Herthas Fans ihrer Mannschaft im Stadion die übliche Unterstützung. Ein runder Tisch mit Vertretern beider Seiten in dieser Woche war von den Ultras abgesagt worden, weil die Klubführung angeblich auf ein Vorgespräch bestanden hatte.